Stelle zu besetzen
Der demografische Wandel sowie andere Ärgernisse bewirken, dass viele Firmen Probleme haben, geeignete Mitarbeiter zu rekrutieren. Das Handwerk beispielsweise findet keine Lehrlinge mehr – zumindest keine, die des Lesens und Schreibens mächtig sind –, weil alle jungen Menschen, welche ein wenig lesen und schreiben können, mindestens einen Hochschulabschluss brauchen. Besser zwei. Die meisten wollen Zahnarzt werden oder FDP-Mitglied. Jedenfalls, wenn das so weitergeht, dann geht es nicht mehr lange so weiter, weil man ohne geeignetes Personal eine Gesellschaft nicht umtreiben kann.
Das musste mal gesagt sein, obwohl wir eigentlich etwas anderes sagen wollten. Nämlich: Die Schwierigkeiten, jemanden für das Amt des Bundespräsidenten oder der Bundespräsidentin zu finden, sind nicht mehr zu übersehen. Es gibt – grob geschätzt – 40 Millionen Deutsche, welche die formalen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung erfüllen würden. Die meisten sind nicht vorbestraft, viele sind keine Säufer, und sehr viele sind sogar Nichtraucher. Etliche treiben regelmäßig Sport und eine beachtliche Zahl dieser Deutschen kann sowohl lesen als auch schreiben. Beworben hat sich aber noch niemand.
Die Kanzlerin und die anderen Mitglieder der Suchkommission sollten sich überlegen, woran das liegt. Attraktiv kann der Job jedenfalls nicht sein. Am besten wäre die Einführung eines Erbpräsidialsystems. Die Kinder der Amtsinhaber müssten dann ran. Oder wir bedienen uns auf dem Transfermarkt und kaufen Prinz Charles ein. (nab) untermstrich@schwaebische.de