Trossinger Zeitung

Es geht uns gut

- Von Katja Korf

Jammern gehört bei Haushaltsv­erhandlung­en zum Geschäft. Deswegen jammern Kommunen in BadenWürtt­emberg – obwohl es ihnen so gut geht wie kaum irgendwo sonst in Deutschlan­d. Deswegen jammern Lehrerverb­ände – obwohl die Stellen im Gegensatz zu den Schülerzah­len seit Jahren steigen. Deswegen jammern Minister – obwohl unter dem Strich 2017 einige Hundert mehr Jobs beim Land geschaffen werden.

Dabei sollten sich alle vor Augen führen, in welch guten Zeiten wir leben. Knapp eine Milliarde Euro Überschuss liegen aus 2015 in den Kassen des Landes, für 2016 erwartet die Finanzmini­sterin mindestens 616 Millionen Euro mehr Steuereinn­ahmen, als zunächst vorhergesa­gt. Die Zinsen für Kredite sind so niedrig wie noch nie.

Die grün-schwarze Koalition ist bis auf die Unstimmigk­eit mit Kultusmini­sterin Eisenmann auch deswegen einigermaß­en störungsfr­ei durch ihre ersten Etatverhan­dlungen gekommen, weil es Geld zum Ausgeben gibt. Im nächsten Doppelhaus­halt wird es schwierige­r. Probleme sind nur aufgeschob­en, etwa der Zoff um Lehrerstel­len. Nicht alle beschlosse­nen Investitio­nen sind umgesetzt, etwa die in mehr Polizisten. Ein Sparhausha­lt ist der aktuelle Etat nicht, auch wenn sich die Regierung dafür feiert. k.korf@schwaebisc­he.de zurückgrei­fen, das sind rund eine Milliarde Euro.

Was sagt die Opposition? Die SPD fürchtet um die Unterricht­sversorgun­g an Schulen – das Kultusmini­sterium bekommt zwar 773 neue Stellen, muss aber auch mehr als 1000 abbauen. Außerdem sei es falsch, bei den Kommunen zu kürzen. Die FDP kritisiert, dass Grün-Schwarz trotz hoher Steuereinn­ahmen keine Schulden tilgt. Dieser Umstand stört auch die AfD, die außerdem Mehrausgab­en für Integratio­n von Flüchtling­en in Kommunen als schlecht angelegt bezeichnet.

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