Trossinger Zeitung

Tod auf der Wildwasser­bahn

Vier Menschen sterben bei Unfall in australisc­hem Vergnügung­spark

- Von Christiane Oelrich

SYDNEY (dpa) - Ein tödlicher Unfall auf einer Wildwasser­bahn in einem Vergnügung­spark in Australien hat Entsetzen ausgelöst. Vier Menschen kamen am Dienstag an der Attraktion „Thunder River Rapids Ride“im Park Dreamworld ums Leben, wie die Polizei berichtete. Ihr Gefährt war aus zunächst ungeklärte­r Ursache umgekippt. Zwei der Opfer wurden hinausgesc­hleudert, zwei weitere eingeklemm­t, berichtete der Rettungsdi­enst. Es handele sich um zwei Frauen und zwei Männer zwischen 32 und 42 Jahren. Für alle sei jede Hilfe zu spät gekommen.

Der Unfall sei von einer Überwachun­gskamera aufgezeich­net worden, sagte Polizeiins­pektor Tod Reid am Abend. Das Material werde zusammen mit Zeugenauss­agen ausgewerte­t. Nähere Angaben machte er nicht.

„Alle haben geschrien“, berichtete eine Augenzeugi­n dem Sender ABC. Sie wollte sich gerade zu einer Fahrt in der Wildwasser­bahn anstellen, als ihr die Leute entgegenra­nnten. „Einer sagte mir, es sei genau das Gefährt vor ihm gewesen, das ganze Ding sei umgekippt.“

Beim „Thunder River Rapids Ride“sitzen jeweils bis zu sechs Gäste angeschnal­lt auf Sesseln auf einem überdimens­ionalen Reifen, der durch Kanäle mit reißendem Wasser getrieben wird. Die Gefährte können dabei mit „bis zu 45 Kilometer durch turbulente Stromschne­llen sausen“, wie es auf der Webseite von Dreamworld heißt. Der Park liegt in der Touristenr­egion Goldküste im Nordosten Australien­s.

Nach ersten Ermittlung­en passierte der Unfall auf einem Transportb­and, das die Reifen in die Höhe zieht. Das Wasser habe einen Reifen gegen den anderen gedrückt und einer von beiden sei dabei umgekippt, berichtete der Sender ABC. Die Polizei war am späten Abend immer noch im Einsatz, um Spuren zu sichern, wie Reid sagte. „Es ist eine komplexe Bergungsak­tion, man braucht schwere Geräte, das dauert Stunden“, sagte er vor der Presse.

Die Wildwasser­bahn ist seit 1986 in Betrieb und für Familien empfohlen. Kinder ab zwei Jahren dürfen mitfahren. Sie gehört nicht zu den Attraktion­en mit Extra-Nervenkitz­el wie der 120 Meter hohe Turm Giant Drop, bei dem Gäste etwas wie den freien Fall erleben. Jedes Jahr 1,8 Millionen Gäste „Wir sind schockiert und tief traurig über diesen tragischen Zwischenfa­ll“, sagte der Chef des Vergnügung­sparks Dreamworld, Craig Davidson. „Wir sind in Gedanken bei den betroffene­n Familien und ihren Angehörige­n.“Regierungs­chef Malcolm Turnbull verlangte eine eingehende Untersuchu­ng.

Dreamworld vermarktet sich als größter Vergnügung­spark der Region. Er existiert seit 1981 und bietet mehr als 40 Achterbahn­en und andere Attraktion­en. Jedes Jahr besuchen ihn 1,8 Millionen Gäste.

Im vergangene­n April war ein Dreamworld-Besucher an einer anderen Attraktion fast ertrunken. Im Seaworld-Park, nicht weit entfernt, mussten im September mehrere Menschen aus einer Achterbahn befreit werden, die mitten auf der Strecke stehengebl­ieben war.

Der schlimmste Unfall in einem Vergnügung­spark in Australien passierte 1979: Ein Wagen fing in einer Geisterbah­n Feuer – sechs Kinder sowie ein Erwachsene­r kamen um.

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FOTO: DPA Als ein Gefährt der Wildwasser­bahn umkippte, wurden zwei Opfer herausgesc­hleudert und zwei weitere eingeklemm­t.

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