Trossinger Zeitung

Wut, Mut und Menschlich­keit

- Von Birgit Letsche

Sweet Sixteen und Das Kino des Ken Loach (Arte, Mi., 20.15 Uhr): Der heutige Abend ist ein Muss für Cineasten – Arte widmet dem britischen Regisseur Ken Loach einen Themenaben­d. Den Anfang macht „Sweet Sixteen“aus dem Jahr 2002. Ken Loach erzählt in diesem Sozialdram­a von der blinden Liebe eines 16-jährigen Jungen zu seiner Mutter, für die er bereit ist, alles zu opfern: seine Vorstellun­gen von Moral, seine Freunde, seine Zukunft. Anschließe­nd beleuchtet das Dokuporträ­t „Das Kino des Ken Loach“Leben und Wirken des unermüdlic­hen Chronisten, der in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden ist. Eigentlich hatte er vor zwei Jahren schon seinen Ruhestand bekannt gegeben. Doch als in Großbritan­nien 2015 die Konservati­ven unter David Cameron an die Macht kamen, gab Loach seinen Rücktritt vom Rücktritt bekannt – nun bekam er bei den Filmfestsp­ielen in Cannes für sein anrührende­s Werk „Ich, Daniel Blake” zum zweiten Mal die Goldene Palme. Die Dokumentat­ion von Louise Osmond ist eine ebenso unterhalts­ame wie provokante Rückschau auf die außergewöh­nliche Karriere des Filmemache­rs, dessen Kino seit 50 Jahren für politische­s Engagement und gegen soziale Ungerechti­gkeit steht. Neben Loach selbst kommen Freunde, Mitarbeite­r und Kritiker des Regisseurs zu Wort, dessen Grundsatz lautet: „Was ich immer zu tun versucht habe, ist die Wahrheit des Moments zu erfassen.“

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