Streichs B-Elf blamiert sich
Der SC Freiburg unterliegt Zweitligist Sandhausen im Elfmeterschießen
FREIBURG (SID/sz) - Mit Ansage rausrotiert: Die Reservisten-Zockerei von Trainer Christian Streich hat den SC Freiburg das Pokal-Achtelfinale und rund 500 000 Euro Prämie gekostet. Die zweite Garnitur des FußballBundesligisten, der zu Hause zehn Punktspiele in Folge gewonnen hat, unterlag in der zweiten Runde verdient mit 3:4 im Elfmeterschießen im badischen Derby gegen Zweitligist SV Sandhausen. Nach der Verlängerung hatte es 3:3 (3:3, 1:1) gestanden.
Tim Kister (39.), Andrew Wooten (53.) und Richard Sukuta-Pasu (64.) erzielten vor dem Elfmeter-Drama die Tore für die Gäste, die durch den überraschenden Erfolg zum ersten Mal seit 31 Jahren wieder im Achtelfinale stehen. Mats Møller Daehli (21.), Vincenzo Grifo (76.) und Nils Petersen (82.) per unberechtigtem Foulelfmeter trafen für den Bundesliga-Aufsteiger, der im Vergleich zum Punktspiel am Samstag gegen den FC Augsburg (2:1) auf acht Positionen verändert auflief.
Im Elfmeterschießen parierte Gäste-Torhüter Marco Knaller gegen Marc Torrejon und Janik Haberer, Petersen schoss drüber. Bei Sandhausen scheiterten Damian Roßbach und Thomas Pledl an Rafal Gikiewicz, doch Jose Vunguidica verwandelte zum 4:3. „Wir haben gewusst, was auf uns zukommt. Die Jungs haben es auch gewusst. Aber man hat gesehen, warum der ein oder andere Spieler derzeit nicht so oft spielt“, sagte Streich.
Streich hatte seine Rotation damit begründet, dass er den Reservisten die Chance geben wollte, „sich zu zeigen“. 14 600 Zuschauer sahen, dass das Gezeigte zu wenig war: Die Partie war zunächst total zerfahren. In der 19. Minute musste der SC, der ohne Amir Abrashi, Marc Oliver Kempf, Lukas Kübler und Havard Nielsen auskommen musste, zudem den Ausfall von Florian Niederlechner (Oberschenkelprellung) verkraften. Für den Stürmer kam Stammkraft Maximilian Philipp. Kurz darauf traf der Norweger Møller Daehli mit einem verdeckten Schuss von der Strafraumgrenze – es war die erste Chance der Breisgauer.
Nach dem Rückstand drängte der Zweitliga-Neunte auf den Ausgleich. Der SC hatte in mehreren Situationen Glück, der völlig umgekrempelten Freiburger Defensive fehlte die Abstimmung. Das 1:1 von Kister war hochverdient. Auch nach der Pause lud der SC den Zweitligisten immer wieder zu Kontern ein. Torjäger Wooten ließ sich nicht zweimal bitten und brachte den SVS in Führung, Korbinian Vollmann hätte die Führung ausbauen können (57.). Sukuta-Pasu machte es kurz darauf aus kurzer Distanz besser. Mit dem Zwei-Tore-Rückstand nach 70 Minuten war der SC noch gut bedient.
Am Ende der regulären Spielzeit drehte Freiburg dann auf, Grifo sorgte für den Anschluss. Dann half Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) kräftig mit. Er erkannte nach einem Zusammenprall von SVS-Profi Philipp Klingmann mit Janik Haberer zu Unrecht auf Strafstoß. Petersen verwandelte sicher und rettete den SC in die Verlängerung. Dort waren die Gäste zunächst erneut besser. In der 105. Minute vergab Sukuta-Pasu die große Chance auf die erneute Führung, nach dem Elfmeterschießen aber durfte die Elf von Trainer Kenan Kocak jubeln. Freiburg: Gikiewicz - Ignjovski, Niedermeier, Gulde, Günter - Meffert (61. Torrejon), Haberer - Bulut, Möller Daehli (56. Grifo) - Petersen, Niederlechner (19. Philipp). – Tore: 1:0 Möller Daehli (21.), 1:1 Kister (39.), 1:2 Wooten (53.), 1:3 SukutaPasu (64.), 2:3 Grifo (76.), 3:3 Petersen (82.); Elfmeterschießen: Roßbach (SVS) vergibt, Petersen (SCF) vergibt, Sukuta-Pasu 0:1, Günter 1:1, Kister 1:2, Torrejon vergibt, Pledl vergibt, Grifo 2:2, Karl 2:3, Philipp 3:3, Vunguidica 3:4, Haberer vergibt. – Zuschauer: 14 600.