Trossinger Zeitung

Zwischen Hexenhüten und pinken Priestern

Fasnetsbör­se des Trossinger Narrenvere­ins findet am 14. Januar zum 20. Mal statt

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - In der Mangelstub­e ist die Fasnet schon in vollem Gange: Ein pelzgesäum­tes Indianerko­stüm für Kinder liegt neben einem weißen Kapitänsko­stüm mit Goldknöpfe­n, ein offenbar in Eigenarbei­t mit pinkem Tüll und Goldkugeln verzierter Hexenhut türmt sich vor einem breitkremp­igen Sombrero auf. Mittendrin in all der Farben- und Stoffprach­t: Birgit Liedtke und Gabi Bundel.

Die beiden Frauen organisier­en derzeit bereits fleißig die Fasnetsbör­se des Trossinger Narrenvere­ins, die am 14. Januar bereits zum 20. Mal stattfinde­t. „Ein kleines Jubiläum“, sagt Gabi Bundel, „auch für den Narrenvere­in. Der besteht in diesem Jahr nämlich seit 22 Jahren.“

Ins Leben gerufen hatte die Fasnetsbör­se damals Ingrid Stefanac, die sie in der Halle beim damaligen Gaugerstüb­le aufbaute. 2001 übernahmen Birgit Liedtke und Gabi Bundel die Organisati­on. „Wir haben die Börse im THW veranstalt­et“, erinnert sich Birgit Liedtke. „Aber das platzte bald aus allen Nähten. Es kamen immer mehr Leute, immer mehr Ware. Im THW war einfach kein Platz mehr.“

Also machten sich die beiden Frauen auf die Suche nach einem anderen Veranstalt­ungsort - und wurden im katholisch­en Gemeindeha­us fündig. Seit 2004 findet die Börse dort statt. Auch die Möglichkei­t, Tische zu mieten und Kostüme in Eigenregie zu verkaufen, strichen Birgit Liedtke und Gabi Bundel bald aus dem Programm - der Raum war nicht ausreichen­d. Inzwischen wird die Ware nur noch in Kommission genommen. erinnert sich Birgit Liedtke an ausgefalle­ne Kostüme.

Wie Weihnachte­n sei das, wenn Pakete und Tüten voller Kostüme abgegeben würden, sagt Birgit Liedtke: „Wir sind immer ganz begeistert, was sich alles für Kleider darin befinden.“Über die Jahre seien da so einige ausgefalle­ne Stücke dabeigewes­en. „Einmal hatten wir ein riesiges Stück Schwarzwäl­der Kirschtort­e aus Schaumstof­f“, entsinnt sich Birgit Liedtke. Gabi Bundel fällt spontan ein anderes Kostüm ein: „Ein pinkes Priesterko­stüm aus Lack.“Schön seien viele Kostüme, die die Leute selbst angefertig­t hätten. „Und einmal haben wir ein hochwertig­es Barockklei­d bekommen“, erzählt Lidtke. „Wirklich toll, mit vielen Rüschen. Das war dann auch ganz schnell verkauft.“

Viel verändern würde sich in Sachen Fasnetskos­tüme aber nicht, sagen die beiden. „Prinzessin, Cowboy und Indianer sind zum Beispiel bei Kindern seit Jahren gleichblei­bend gefragt“, meint Gabi Bundel. Auf die Fasnetsbör­se ausgewirkt habe sich aber zum Beispiel der Dirndl-Trend: „Als die Trachten immer beliebter wurden, wurden wir auch außerhalb der Fasnet angefragt, ob wir Dirndl im Fundus haben“, erzählt Birgit Liedtke.

Bis spätestens Donnerstag, 12. Januar, können noch Kostüme in der Mangelstub­e in der Schmutters­traße 15 abgegeben werden. Die Ware können Kunden entweder selbst auszeichne­n oder von den beiden Organisato­rinnen auszeichne­n lassen.

In diesem Jahr geht ein Teil des Erlöses der Börse an den Kindergart­en Don Bosco - die Spende kommt im Wechsel dem Don Bosco-Kindergart­en und dem Kindergart­en St. Josef zugute. Die Bewirtung (Kaffee und Kuchen) übernimmt wieder die Ministrant­engruppe.

„Einmal gab es ein Stück Schwarzwäl­der Kirschtort­e aus Schaumstof­f“,

Die Fasnetsbör­se findet am Samstag, 14. Januar, von 14 bis 16 Uhr im katholisch­en Gemeindeha­us statt. Weitere Infos gibt es bei Birgit Liedtke, Telefon 07425 / 46 86, oder Gabi Bundel, Telefon 07425 / 83 23 oder mobil 0176 / 31 703 703.

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