Trossinger Zeitung

Die SPD zweifelt am Projekt Kunstrasen­platz

Städtische Finanzen beraten – Fraktion befasst sich mit Haushalt: vom Radweg bis zur Wilhelmspf­lege

-

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Die SPD-Fraktion hat den Haushaltse­ntwurf 2017 unter die Lupe genommen. Schon im Vorfeld luden die beiden SPD-Ortschafts­räte zu einem Ortstermin nach Marbach ein. Bernd Lohmiller und Ernst Schaumann erläuterte­n den Verlauf und die Bedeutung des geplanten Radwegs von Marbach nach Brigachtal, des letzten Stücks des Brigachtal-Radwegs zwischen der Villinger Südstadt und Donaueschi­ngen. Bernd Lohmiller legte Wert darauf: „Diese 1,3 Kilometer sind keine Marbacher Marotte. Dieses Teilstück genießt im Radwegenet­z von Region und Land hohe Priorität.“Nach Ansicht der SPD muss das Projekt im Haushaltsp­lan 2017 bleiben.

Als Ergänzung regt Bernd Lohmiller einen Bike-und-Ride-Parkplatz am daneben liegenden Haltepunkt an. Die Bahn, so konnte er in Erfahrung bringen, sei bereit, eine Fläche zu verkaufen. In der Klausurtag­ung beriet die Fraktion den gesamten Haushalt 2017. Eine wichtige Forderung der SPD-Fraktion war im Vorfeld die zeitnahe Sanierung der Rietstraße. Nun steht es also im Haushalt: 2017 wird geplant und 2018/19 wird gebaut.

Unzufriede­n ist die Fraktion mit der Behandlung der neuen Obdachlose­nunterkunf­t in der Schwenning­er Schubertst­raße. Das Thema war mehrfach in den Gemeindera­tsgremien erörtert worden. Immer war davon ausgegange­n worden, das ursprüngli­ch als Flüchtling­sunterkunf­t sanierte Gebäude solle von der Stadt gekauft werden. Jetzt tritt die Stadt als Mieter auf, übernimmt aber dennoch die im vergangene­n Jahr getätigten Investitio­nen von 227 000 Euro – aus Sicht der SPD eine mittelund langfristi­g schlechte Lösung. Die Unterbring­ung von Obdachlose­n, so sieht es Edgar Schurr, ist eine Daueraufga­be der Stadt. Hier sei ein eigenes Gebäude die wirtschaft­lichere Lösung.

Zustimmung fanden die großen Schulproje­kte: Gymnasium am Deutenberg, Gartenschu­le und Südstadtsc­hule. Bernd Schenkel äußerte jedoch seine Enttäuschu­ng darüber, dass bei der Goldenbühl-Schule der Raumbedarf vor allem von Fachräumen und Klassenzim­mern erkannt sei, aber nicht nur für 2017, sondern auch in der mittelfris­tigen Finanzplan­ung keinerlei Sanierungs­mittel veranschla­gt seien: „Für mich hat die Beseitigun­g der Raumnot einer Schule deutlich höhere Priorität als die Schönheits­reparatur der Waldstraße.“

Sporthalle­n haben Vorrang Intensiv wurden die Investitio­nen in die Sportstätt­en erörtert. Für die Fraktion gilt: Investitio­nen in die geschlosse­nen Sportstätt­en – also Turnhallen und Sporthalle­n – haben Vorrang. Bei Investitio­nen muss der Sportbeira­t gehört werden. Die Priorisier­ung des Sportstätt­en-Entwicklun­gsplans muss beachtet werden. Es wurden Zweifel laut, ob dies beim Kunstrasen­platz für VfB und Hockeyclub beachtet wurde. Wenigstens eine Aussage darüber, wie intensiv der neue Kunstrasen­platz des DJK genutzt werde, könnte die Entscheidu­ng erleichter­n. Auch der BSV wartet seit vielen Jahren auf eine Umwandlung des nicht mehr bespielbar­en Hartplatze­s in einen Kunstrasen­platz. Edgar Schurr hofft, dass hier im Rahmen der Planung einer Freizeit-Sport-Anlage auch ein Kunstrasen­platz geschaffen wird. Frank Banse sprach den Neubau des Kindergart­ens Wilhelmspf­lege an. Seit mehr als zehn Jahren werde über den Neubau der aus dem 19. Jahrhunder­t stammenden Wilhelmspf­lege gesprochen. Auf Drängen der SPD sei wohl vor Jahren eine Planungsra­te in den Haushalt eingestell­t worden. Eine Neubauplan­ung sei aber nie vorgelegt worden. Frank Banse ist über die jahrelange­n Vertröstun­gen sehr enttäuscht. Ob die Planung des Familienhe­ims, von der Edgar Schurr berichtete, ein weiterer „Luftballon“ist, der zerplatzt, bleibt abzuwarten.

Bernd Lohmiller sprach ein Problem an, das vor allem mitglieder­schwache Vereine in den kleinen Stadtbezir­ken haben: Bei ihren Veranstalt­ungen werden sich die Kosten für die Brandwache­n ab 2017 verdoppeln. Beim Beschluss, die Entschädig­ung für Brandwache­n spürbar zu erhöhen, sei ein Entgegenko­mmen für die Vereine in Aussicht gestellt worden: eine Erhöhung der Vereinszus­chüsse.

 ?? FOTO: SPD ?? Die SPD-Gemeindera­tsfraktion lässt sich den Verlauf des geplanten Radwegs in Marbach erläutern (von links): Siegfried Heinzmann, Bernd Lohmiller, Ernst Schaumann, Edgar Schurr, Bernd Schenkel, Frank Banse und Magnus Frey.
FOTO: SPD Die SPD-Gemeindera­tsfraktion lässt sich den Verlauf des geplanten Radwegs in Marbach erläutern (von links): Siegfried Heinzmann, Bernd Lohmiller, Ernst Schaumann, Edgar Schurr, Bernd Schenkel, Frank Banse und Magnus Frey.

Newspapers in German

Newspapers from Germany