Eisige Kälte schreckt die Hexen nicht
Zwei neue Funkenhexen werden auf dem Tanzplatz am Dreifaltigkeitsberg „getauft“
SPAICHINGEN - Das Wetter ist zwar kontraproduktiv für die Taufe der Funkenhexen unter freiem Himmel. Dennoch macht sich ein Grüppchen wackerer närrischer Menschen bei eisiger Kälte auf den Weg zum Tanzplatz. Denn Kälte schreckt die Funkenhexen nicht.
Auf dem Tanzplatz, der an ein griechisches Amphitheater erinnert, versucht Vorsitzender Thomas Witt (Erster Hexenmeister) mit Dominique Visek im Schnee das Feuer anzuzünden und den Grill in Gang zu bringen, damit die potentiellen Funkenhexen und ihre närrischen Freunde sich am Feuer wärmen und leckere Würste gegrillt werden können.
Ganz so einfach ist das Unterfangen aber nicht. Doch schließlich trotzt das Feuer sogar Schneeschauern. Derweil haben die potentiellen Anwärterinnen auf dem Weg hinauf noch ein paar Aufgaben zu bewältigen, um immer wieder ein Häs-Teil zu bekommen. Eine Herausforderung ist, pantomimisch die Kommandos des „Teufels“darzustellen, zum Beispiel die Besenpyramide, die normale Pyramide und das Besenreiten. An einer anderen Station heißt es: Wer oder was bin ich? Dabei bekommen die zukünftigen Funkenhexen Klebezettel auf die Stirn und müssen dann durch Fragen erraten, welche Personen oder welchen Gegenstand sie darstellen. Und es gilt, Lieder zu erraten, die mit einem mit Wasser gefüllten Mund gegurgelt wurden, zum Beispiel „Atemlos“von Helene Fischer oder „Rock mi“.
Doch es geht auch ernster zu, abgefragt wird auch der Hexenspruch, der beginnt mit. „Mir sind Hexä, mir sind gsund, es lebe hoch dr Hexäbund. Hoch de Kolbä, nei de Zinkä, morgä mo mr Wasser trinkä.“Ihre Schürzen erhalten die Täuflinge aber erst auf den Tanzplatz. Zuvor müssen sie noch Funkenfeuerhaufen aufschichten. Dafür sind lange Streichhölzer klug aufzustapeln. Dann gibt es endlich die Schürze – das HexenHäs ist komplett.
Florian Stoll, zuständig für Brauchtum und Zeremonie, waltet seines Amtes und tauft zwei Damen zu Funkenhexen: Lea Rohrbach und Lena Beiter. Der Zeremonienmeister nimmt die anwesenden Anwärterinnen vom passiven in den aktiven Mitgliederstand auf. Dazu müssen sie noch den Tauf-Schwur auf das Buch der Hexen ablegen: „Mit meiner Aufnahme in den Bund der Hexen gelobe ich, Traditionen und Brauchtum der Funkenhexen in Ehren zu halten. Ich werde den Verein in seinen Unternehmungen tatkräftig unterstützen und den Weisungen der Hexenordnung und des Hexen-Rats Folge leisten. Dies alles verspreche ich bei meiner Hexen-Ehre.“
Besiegelt wird die Aufnahme: „Mit drei mal Funke - Hex, so soll es sein, laden wir Dich in unsere Runde ein.“Und dann rufen alle Hexen im Chor dreimal: „Funke - Hex“.
Nun kann das Schlemmen endlich beginnen. Denn das Gehen des Kreuzwegs macht auch hungrig und durstig.