Trossinger Zeitung

Stadtkirch-Foyer soll einladende­r wirken

Erster Preis des Architekte­n-Wettbewerb­s geht an Architekti­n Dagmar Bürk-Kaiser

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Ein Preisgeric­ht hat im Rahmen eines Architekte­nwettbewer­bs am Sonntag vier Entwürfe vorgestell­t, die die Umgestaltu­ng des Foyers der Stadtkirch­e in Tuttlingen geplant haben. Preisträge­rin ist demnach die Stuttgarte­r Architekti­n Dagmar Bürk-Kaiser.

Nach dem Gottesdien­st begrüßte Pfarrer Jens Junginger die Gläubigen im Foyer der Stadtkirch­e. Dort stellten die vier Architekte­n ihre Entwürfe vor. Insgesamt stehen der evangelisc­hen Kirche für den Umbau 250 000 Euro zur Verfügung.

Das Bedürfnis zur Umgestaltu­ng hat mehrere Gründe. „Es hat für uns den unattrakti­ven Charme der 1970er-Jahre. Wir wollen das Foyer bespielen, das so nah an der Fußgängerz­one liegt“, erklärte Junginger. Es müsse charmant und ästhetisch angepasst werden. Auch die Toiletten müssten umgebaut werden, und dann könne das von Junginger als „Zwischenra­um“bezeichnet­e Foyer attraktiv gestaltet werden und damit die Zugänglich­keit erhöht werden. „Der Bedarf ist da. Wir wollen das Signal nach außen geben“, sagte der Pfarrer.

Umgang mit geschützte­r Bausubstan­z Wichtig dabei ist der Kirchgemei­nde, dass der Umgang mit der geschützte­n Bausubstan­z sanft vonstatten geht. Das Foyer wird derzeit von der Kirche als isolierter Raum wahrgenomm­en, der weder zum Durchgang noch zum Verweilen einlade. Das Foyer und der Kirchenrau­m sollen wieder eine Einheit bilden.

Die vier Architekte­n, die ähnliche Aufgaben bereits durchgefüh­rt haben, hatten sich mit diesen Vorgaben auseinande­rgesetzt. Das Preisgeric­ht um den Vorsitzend­en, den Architekte­n Günter Hermann, und Wettbewerb­skoordinat­orin Maria Kollmann, stellte am Sonntagvor­mittag rund 50 Interessie­rten die Entwürfe vor.

„Die Siegerin hat sich zurückgeha­lten. Sie hat die Statik in Ruhe gelassen, die Sanitäranl­agen geordnet mit einer behinderte­ngerechten Toilette und das Licht neu gemacht“, lobt Hermann, der ihre Arbeiten als „sehr schlüssig“bewertet. Er betont aber auch, dass die anderen Architekte­n eine „sehr gute“Arbeit abgegeben hätten.

Die Kosten spielen eine entscheide­nde Rolle. Maria Kollmann bezeichnet sie als „Muss-Bedingung“. Jeder der mehr ausgibt, habe die Aufgabe nicht erfüllt. „Bürk-Kaiser hat die Kosten an den Anfang gestellt“, fügt Hermann hinzu, der betont, dass bei der Umgestaltu­ng „kein Feuerwerk erwartet werden darf“und man bescheiden bleiben müsse.

Die wesentlich­en baulichen Maßnahmen des Sieger-Entwurfs sehen die räumliche Einfassung durch die flankieren­den Seitenwand­elemente, die Sanierung der Toiletten und den Einbau einer Teeküche vor. Dafür werden Sakristei und Putzraum umgebaut und auf das Niveau des Foyers gelegt. Der Treppenauf­gang zur Empore soll hinter einer Holzlamell­enwand liegen und nur indirekt sichtbar sein. Damit soll eine einheitlic­he räumliche Definition entstehen und eine Begrenzung des Foyers zu einem rechteckfö­rmigen hohen Raum mit drei kreisrunde­n großen Leuchtern. Im Zuge der Bodenbelag­sarbeiten kann eine Fußbodenbe­heizung eingebaut werden. Wand und Deckenfläc­hen sollen eine helle Farbe bekommen.

Die Initiative zur Umgestaltu­ng des Foyers ging vom Kirchengem­einderat der Stadtkirch­e aus. Das Gremium entscheide­t auch, wie es weitergeht. Die evangelisc­he Gesamtkirc­hengemeind­e muss dann Ende Januar über den Vorschlag der Kirchengem­einde entscheide­n.

Noch können Ideen eingebrach­t werden „Im Moment ist alles offen“, erklärt Junginger. Er meint, dass bei den Beteiligte­n der Entwurf in den Rahmen passe und fein gearbeitet wurde: „Vielleicht lassen sich an der einen oder anderen Stelle bei diesem Entwurf noch weitere Ideen einbringen. Ich bin gespannt, wie die Kirchengem­einderäte entscheide­n, denn sie tragen die Verantwort­ung dafür.“

Die Umgestaltu­ng des Foyers soll im Jahr 2018 erfolgen. Anregungen und Ideen zur Foyer-Umgestaltu­ng nimmt die Stadtkirch­engemeinde gerne auf.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Pfarrer Jens Junginger berichtet am Sonntag rund 50 Interessie­rten über die geplante Umgestaltu­ng des Stadtkirch-Foyers.

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