Posaunenklänge bewegen die Zuhörer
Ein Ensemble der Musikhochschule Trossingen hat in der Rietheimer Kirche ein Passionskonzert gegeben
RIETHEIM-WEILHEIM - Ein Passionskonzert der besonderen Art haben sieben Studenten der Musikhochschule Trossingen in der Rietheimer Kirche gegeben. Die Musiker, allesamt Studierende des Fachs Posaune, konzertierten für ein internationales Projekt „Bélen“in Peru.
Internationalität kennzeichnet auch das Trosssinger Posaunen-Ensemble: Andrea Bossi (Italien), Benedikt Dietrich (Deutschland), Henry Van Engen (USA), Katharina Fünfgeld (Deutschland), Camille Renaud (Kanada) und Ian Sankey (England). Bassposaunist Tobias Schüler aus Tuttlingen war am Karfreitag für den erkrankten peruanischen Kollegen eingesprungen. Sie mögen ihre Unterschiedlichkeit, finden sie bereichernd und begeistern sich umso mehr für die gemeinsame Sache oder Sprache der Musik.
Das erzählte Henry Van Engen nicht nur, das konnte man am Freitagabend hören und spüren. Und zwar gleich bei den ersten Klängen von Henry Purcells „Music for the Funeral of Queen Mary“: Schön gespielt zogen schon die ersten Akkorde die Zuhörer in ihren Bann, erzeugten Schönheit und Trauer.
Es folgten ganz unterschiedliche Stücke aus vier Jahrhunderten von Telemann etwa das „Concerto für vier Trompeten“, von MendelsohnBartholdy „Verleih uns Frieden“oder Bachs „Fuge in C moll“, von Gabrieli „Sancta Maria“, ein „Ave Maria“von Verdi oder auch das Spiritual „Swing Low, Sweet Chariot“und am Ende die virtuose „Sonata VII a 7“von Schmelzer sowie als Zugabe „Amazing Grace“. Passend zum Karfreitag erklang auch der Passionschoral „Oh Haupt voll Blut und Wunden“, bei dem das Publikum mitsang. Engagement für Peru Sicher hat an diesem Karfreitag der eine oder die andere die Schönheit des Posaunenklangs neu entdeckt. Und die universale Sprache der Musik wird sicher auch im peruanischen Bélen verstanden.
Dort ist der Alltag geprägt von vielerlei Problemen. Es gibt wenig Bildung und Beschäftigung, dagegen viel Krankheit, Gewalt, Alkohol und Drogen. Die Trossinger Musikstundenten wollen dieses Jahr im August im Rahmen eines Projekts der Organisationen „Gesundheit“und „Bola Roja“dorthin reisen. Jährlich treffen sich dort auch Clowns aus der ganzen Welt, um mit Lachen Hoffnung und glückliche Momente in den sonst tristen Alltag zu bringen.
Die Trossinger Posaunisten werden sich auch in Workshops aufs Clowning“vorbereiten und in Krankenhäusern, Hospizen und Gefängnissen tätig sein – natürlich auch mit Musik. Um das Projekt finanzieren zu können, sind sie auf Spenden angewiesen, die auch durch die Konzerte hereinkommen sollen. Spendenkonto Peru Projekt: Landesoberkasse Baden-Württemberg IBAN: DEO2 600501017495530102 BIC: SOLADEST600 Folgenden Verwendungszweck angeben: 1581710004023 – Musikhochschule Trossingen, PeruProjekt.