Trossinger Zeitung

„Wir haben den Übergang gut vorbereite­t“

Michael Rosa spricht über den anstehende­n Wechsel im Vorstand von ProTUT

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TUTTLINGEN - In der kommenden Woche steht eine Zäsur beim Tuttlinger Gewerbe- und Handelsver­ein ProTUT an. Die Ressortlei­ter und Vorstandsm­itglieder Michael Rosa und Uwe Schwartzko­pf geben ihre Posten ab und treten damit aus der ersten Reihe zurück. Sie sollen von Holger Huber und Bettina Fillinger beerbt werden. Über die Entwicklun­g bei ProTUT in den vergangene­n Jahren und die Perspektiv­e für die Zukunft sprach unser Redakteur mit Michael Rosa. Herr Rosa, Sie sind seit dem Jahr 2009 im Vorstand von ProTUT. Fällt Ihnen der Rückzug schwer? Ja und nein. Auf der einen Seite muss man irgendwann ein Ehrenamt zu Ende bringen. ProTUT ist für mich eine Herzensang­elegenheit. Ich kann auf eine spannende und kreative Zeit zurückblic­ken. Auf der anderen Seite hatten wir mit Ulla-Britt Voigt 2016 ein tolles Nachfolgem­anagement aufgesetzt, sodass wieder alle Posten des erweiterte­n Vorstandes in der Mitglieder­versammlun­g am Mittwoch besetzt werden können. Wie ging es denn bei Ihnen mit der Vorstandsa­rbeit los? Im April 2009 stand der Verein vor dem Nichts. Peter Stresing hatte keine Mannschaft mehr zusammen. Damals haben wir den Umbruch gewagt und für drei Monate eine Rekrutieru­ngsgruppe mit Thomas Kienzle, Uwe Schwartzko­pf, Rolf Sutter und Arzu Arabaciogl­u gebildet. Wir haben schnell gemerkt, dass wir eine neue Struktur brauchen – keinen Vorsitzend­en und einen Stellvertr­eter, sondern eine Zielgruppe­nausrichtu­ng. Aus diesem Grund haben wir dann auch die vier Ressorts Events, Handel und Gastro, Networking sowie Gewerbe, Dienstleis­tung und Handwerk gegründet. Glauben Sie, dass die jetzt anstehende Zäsur möglicherw­eise zu groß sein wird? Nein, das glaube ich nicht. Wir haben den Übergang mit zwei Workshops gut vorbereite­t und Folgegespr­äche darüber geführt, was ProTUT jetzt braucht. Im Jahr 2009 war das eine neue Struktur, in Zukunft benötigen wir eine andere Kommunikat­ionsausric­htung. Wie meinen Sie das? Als wir die Synergietr­effs eingeführt haben, da hat doch keiner daran gedacht, dass wir im Juni bei Maxxdance schon den 24. haben werden. Das bringt schon Kommunikat­ion unter den Mitglieder­n. Aber wir brauchen mehr Mitglieder-Befragunge­n. Dazu gibt es schon erste Ideen. Wir wollen etwa eine App in die Überlegung einbringen, um schnell Statements unserer Mitglieder zu bekommen. Wir haben mit Matthias Dorn und Irene Kindsvater kreative Leute, die die digitale Kommunikat­ion besser angehen können. Sie und Herr Schwartzko­pf bleiben mit Ihrem Wissen an Bord? Wir bleiben da und können gerne gefragt werden. Das gilt auch für die weiteren Vorstandsm­itglieder wie Rolf Sutter und Dieter Keilbach, die nun auch ins zweite Glied rutschen. ProTUT ist unser Kind, und wir wollen sehen, dass es weiter groß wird. Natürlich ist unser Rücktritt nun eine Zäsur, aber die wäre irgendwann auch so gekommen. Wie hat sich denn die Mitglieder­zahl von ProTUT in den vergangene­n Jahren entwickelt? Als wir ProTUT 2009 übernommen haben, hatten wir rund 90 Mitglieder. Jetzt sind wir auf dem Weg zu 210. Die neuen Mitglieder bringen auch immer neue Interessen­ten mit. Dass wir nun deutlich mehr als 200 Mitglieder haben, ist toll. Wir können aber sicher noch einen deutlich größeren Schritt gehen. Wie hat sich das Verhältnis zwischen ProTUT und der Stadt in den vergangene­n acht Jahren entwickelt? In früheren Zeiten hatten wir noch moniert, dass es bei der Stadt keine Wirtschaft­sförderung und keinen Citymanage­r gibt. Für eine gute Zusammenar­beit brauchte es diese Positionen. Und das hat die Stadt auch erkannt. 2009 also gab es nun diese Stellen kompetent besetzt und da durfte ProTUT nicht schwächeln. Heute arbeiten wir gut zusammen. Die Stadt war vorher gegenüber dem Gewerbe- und Handelsver­ein eher ein Satellit. Seit 2009 ist sie Mitglied und mit Sitz und Stimme im Vorstand von ProTUT vertreten. Das ist der Unterschie­d zu anderen Städten. Wir haben jetzt eine konstrukti­ve Zusammenar­beit, in der bei einer klaren Zielrichtu­ng auch kontrovers diskutiert werden kann. Ohne die profession­elle Arbeit vonseiten der Stadt wäre die Arbeit von ProTUT in dieser Form nicht möglich. Das Ehrenamt hat seine Grenzen. Welche Stellschra­uben muss der Verein denn für die Zukunft dennoch drehen? Wie schon gesagt, benötigen wir eine bessere interne Kommunikat­ion. Die Größe des Vereins bedingt andere kommunikat­ive Prozesse. Daran führt kein Weg vorbei. Wie hat sich das Quartiersm­anagement entwickelt? Das Quartiersm­anagement ist das, was ProTUT ausmacht. Wir müssen uns darin aber noch stärker entwickeln. Wir machen in diesem Punkt sehr viel für die Händler. Allerdings fehlt bei einigen von ihnen die Bereitscha­ft, manche Dinge mitzugehen. Das hat Uwe Schwartzko­pf immer wieder etwas genervt. Wir von ProTUT versuchen, die Menschen in die Stadt zu bringen, die Händler müssen sie dann in die Geschäfte locken. Einzelhänd­ler müssen wohl immer noch lernen, gemeinsam zu handeln Was ist denn nicht so gut gelaufen? Der Weihnachts­markt war oft unser größtes Sorgenkind und immer eine besondere Herausford­erung. Wir, in erster Linie Christof Manz, haben uns viele Dinge einfallen lassen und ausprobier­t. Zugegeben den absoluten Knüller haben wir aber nicht auf den Weg gebracht, auch wenn unendlich viel Kärrnerarb­eit dahinter gesteckt hat. Wir sind mit dem Adventstre­ff nun in die richtige Richtung gegangen. Was ist denn den Menschen wichtig? Sie wollen zusammenst­ehen und die Atmosphäre genießen, hier entwickeln wir uns weiter.

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FOTO: ARCHIV Michael Rosa

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