Trossinger Zeitung

Abwägen und reden

- Von Regina Braungart

Schüler müssen eine Stunde warten, wenn sie nach Spaichinge­n zur Schule gehen, nach Trossingen nicht. – Solche Umstände machen den Ärger, der sich bei den Eltern und dem Gymnasium angestaut hat, verständli­ch. Aber: Wie bei allem, das einen persönlich und seine persönlich­en Lebensumst­ände betrifft, gilt es, abzuwägen. Wo ist die Schmerzgre­nze? Wie viel kann man den Steuerzahl­er dafür zur Kasse bitten, etwas besser zu machen? Wie viel ist Kindern, die eine weiterführ­ende Schule besuchen, zumutbar? Wie viel kann man an Flexibilit­ät von Schule und Nahverkehr­samt erwarten? und vieles mehr.

Klar, die Zeiten, in denen Schüler zu Fuß vom Heuberg - jeden Tag, bei Wind und Wetter! - nach Spaichinge­n gelaufen sind, weil ihnen der Schulbesuc­h so wichtig war, die sind vorbei und sollen auch niemals wiederkomm­en. Aber das Beispiel zeigt, wie sehr sich Ansprüche und Angebote im Laufe der Zeit verschiebe­n können. Dasselbe gilt natürlich für eine Behörde: Die Zeiten, in denen Vorgaben gemacht werden nach dem Prinzip: Vogel friss oder stirb, sind ebenfalls zum Glück vorbei.

Bleibt das Fazit: Wenn alle Seiten wertschätz­end miteinande­r umgehen, berechtigt­e Interessen abwägen und einander vor allem abnehmen, dass man das Beste gemeinsam erreichen will, dann wird es eine Lösung geben. Keiner setzt alles durch, aber alle bewegen sich, buchstäbli­ch, aufeinande­r zu. Voraussetz­ung: Reden und respektvol­l ernst nehmen. Und wie es aussieht, könnte das klappen.

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