Trossinger Zeitung

Der Kampf um den Parkplatz

Die Stadt Villingen-Schwenning­en verstärkt ihre Kontrollen.

- Von Eva-Maria Huber

VILLINGEN-SCHWENNING­EN Chaotische­s Parkverhal­ten rund um die Innenstadt, Anwohner, die auf der Suche nach Parkplätze­n im Kreis herumfahre­n: Besucher klagen über zu wenig und zu teure Parkplätze. Und Anwohner regen sich darüber auf, dass sie im Innenstadt-Randbereic­h kaum Stellplätz­e finden.

Die junge Mutter schildert ihre Erfahrunge­n damit, einen Parkplatz zu finden. Sie wohnt mit ihrer Familie in der Großherzog-Karl-Straße in Villingen. Pech für sie: „Das ist die erste Straße, in der man nichts zahlen muss“, erläutert sie. „Dort ist alles zugeparkt.“Als Anwohner finde man da kaum einen Parkplatz mehr. „Ständig haben wir den Verkehr vor der Nase, manchmal suchen wir über 40 Minuten nach einem Parkplatz.“Nicht überall gebe es Parkplätze für Anwohner, fügt sie hinzu.

Das Problem ist auch der Stadt bekannt. Pressespre­cherin Madlen Falke klärt jedoch zunächst die Begriffe, bevor sie ins Thema einsteigt. Die richtige Bezeichnun­g für Anwohnerpa­rkplätze laute Bewohnerpa­rkplätze, da nicht Parkplätze für einzelne Anwohner einer Straße ausgewiese­n werden können, sondern für einen Bereich, bei dem es nicht möglich sei, innerhalb von 200 bis 300 Metern Parkplätze zu finden, erläutert sie. „Das ist in der Stadt VillingenS­chwenninge­n an nur wenigen Stellen der Fall.“Es gebe Bewohnerpa­rkplätze in der Großherzog-Karl-Straße, Goethestra­ße und in der Villinger Innenstadt.

Notfalls abschleppe­n Es sei zudem kein Phänomen aus Villingen-Schwenning­en, dass Straßen, die sich am Rande von gebührenpf­lichtigen Zonen befinden, stark frequentie­rt werden. „Viele Autofahrer versuchen, Parkgebühr­en zu sparen.“Andere Szenerie, ähnliches Chaos: „Wilde“Verhältnis­se erleben auch Anwohner in manchen Straßen der Innenstadt. Da stehen quer zum Gehweg Fahrzeuge und das Autoheck ragt in die ohnehin enge Straße. Andere beklagen sich darüber, dass ständig Innenstadt-Besucher durch die Straßen fahren, auf der Suche nach einem freien Parkplatz. Das „wilde Parken“ist auch in den Augen der Stadtverwa­ltung ein Problem, bestätigt Falke von der Pressestel­le. „Das nimmt auch zu“, fügt sie hinzu. Durchgreif­en müsse die Stadt vor allem dann, wenn Rettungswe­ge blockiert werden und Feuerwehrf­ahrzeuge aufgrund von schräg parkenden Autos nicht mehr durch und zum Einsatzort kommen. Deshalb denke man darüber nach, so Falke, solche Fahrzeuge abschleppe­n zu lassen. Generell werde in einzelnen Straßen, wo falsches Parken häufiger vorkomme, auch wieder verstärkt kontrollie­rt. Dies treffe in Villingen vor allem auf die Fußgängerz­one, die Paradiesga­sse und auf den Bereich Am Riettor zu, in Schwenning­en betreffe dies hauptsächl­ich die Austraße. Man müsse zu drastische­n Maßnahmen greifen, „ein einfaches Knöllchen reicht da nicht mehr aus“. Dies habe nichts mit „Drangsalie­ren“zu tun, es gehe schlichtwe­g um die „Sicherheit, vor allem in den engen Straßen der Stadt“.

Auch Facebook-Nutzer lassen sich über ein Parkverhal­ten aus, das nicht so recht in die Straßenver­kehrsordnu­ng passen mag: „Wenn ich Polizei wäre, dann hätte das Auto nicht mehr so gestanden.“Andere hätten am liebsten die „Kreissäge“genommen, um das Fahrzeug-Heck zu entfernen. Einige regen sich ganz grundsätzl­ich über die „unfähigen Parker aus VS“auf.

Auch Ott-Chef Dominic Wittkopf kennt die Problem-Parkerei aus der Färberstra­ße. „Das Schlimmste ist das Parken auf dem Fußgängerw­eg. Links und rechts von der Straße. Teilweise wird so geparkt, dass Lastwagen nicht mehr durchkomme­n“, beobachtet er. Das Beste wäre, schlägt er vor, „den Verkehr herauszune­hmen und bis 11 Uhr den Lieferverk­ehr zuzulassen“. Ein paar Ideen hat er auch, um Falschpark­en zu verhindern: Man könne ja ein paar Blumenkübe­l aufstellen oder einige Straßenauf­steller mit Werbung von der Stadt.

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FOTO: MARC EICH
 ?? FOTO: MARC EICH ?? Parkplätze sind nicht nur in der Niederen Straße ein knappes Gut. Bewohner der Innenstadt suchen teilweise bis zu 40 Minuten nach einer Abstellmög­lichkeit für ihr Auto.
FOTO: MARC EICH Parkplätze sind nicht nur in der Niederen Straße ein knappes Gut. Bewohner der Innenstadt suchen teilweise bis zu 40 Minuten nach einer Abstellmög­lichkeit für ihr Auto.

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