Ex-Chef der Großmetzgerei Sieber nach Listerien-Skandal vor Gericht
WOLFRATSHAUSEN (pst) - Der Ex-Geschäftsführer der insolventen Großmetzgerei Sieber, Dietmar Schach, muss sich seit Montag wegen Verstößen gegen das Lebensmittelrecht vor dem Amtsgericht Wolfratshausen verantworten.
Lebensmittelkontrolleure hatten im März 2016 verseuchte Wurstwaren der Firma aus Geretsried bei München entdeckt. Dem 52-jährigen Schach wird das „vorsätzliche Inverkehrbringen gesundheitsschädlicher Lebensmittel“vorgeworfen. Es geht um 2250 Euro, die Schach laut eines Strafbefehls hätte bezahlen sollen. Dagegen hat der Unternehmer Einspruch eingelegt, weshalb es nun zur Verhandlung kommt.
Obduktionsergebnis nach Familiendrama liegt vor
UNTERENSINGEN (lsw) - Nach einem Familiendrama in Unterensingen (Kreis Esslingen) am Freitag gibt es Klarheit über die Todesursache der Kinder: Sie kamen durch Gewalteinwirkung gegen den Hals zu Tode, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit. Das habe die Obduktion ergeben. Der 45-jährige Familienvater hatte wohl seine beiden vier und acht Jahre alten Kinder getötet; von einer Brücke stürzte er sich in den Tod. Die Ermittler bestätigten, dass das Motiv im persönlichen Bereich liege.
Ministerium befragt Lehrer zu Fortbildungswünschen
STUTTGART (lsw) - Das Kultusministerium will Lehrerfortbildungen verbessern und befragt dazu 117 000 Lehrer. Bis zum 8. Mai 2017 können Pädagogen online ihre Wünsche äußern, teilte das Ministerium am Montag mit. Das Institut für Qualität im Bildungswesen hatte dem Schulsystem im Land 2016 ein schlechteres Zeugnis ausgestellt als in den Vorjahren. „Für gute Schülerleistungen ist die Unterrichtsqualität entscheidend“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). „Deshalb werden wir unsere Fortbildungen gezielt auf die qualitative Stärkung des Unterrichts ausrichten.“
Fütterungsverbot nach Tod zweier Bisons
MANNHEIM (lsw) - Falsch verstandene Tierliebe hat in Mannheim zum Tod zweier Bisons geführt – nun erließ die Stadt ein generelles Fütterungsverbot in Wildgehegen. Zu Monatsbeginn waren in einem Gehege zwei Bisonbullen tot aufgefunden worden. Experten in Karlsruhe zufolge starben die Tiere durch Überfütterung etwa mit Brot durch Besucher.
Im März 2016 hatten Lebensmittelkontrolleure bei „Original Bayerischen Wacholderwammerl“der Firma Sieber eine Listerienbelastung festgestellt, die 2000-fach über dem Grenzwert lag. Nach den Erkenntnissen des Robert-KochInstituts steht dieser Bakterienstamm mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit einem Listeriose-Ausbruch in Süddeutschland 2012. Dabei sollen mehr als 70 meist ältere Menschen erkrankt sein, acht von ihnen starben.
Schach bestritt die Vorwürfe der Behörden: „Ich hätte nie im Leben zugelassen, dass Produkte, die für den Menschen eine Gefahr darstellen, auf den Markt kommen.“Am Mittwoch soll das Urteil fallen.
Nach dem Listerien-Fund hatte das bayerische Verbraucherschutzministerium vom Verzehr von Sieber-Produkten abgeraten, das Landratsamt Bad Tölz verhängte einen Produktionsstopp. Wenig später beantragte die Metzgerei mit 120 Mitarbeitern Insolvenz.
Später verwies Insolvenzverwalter Josef Hingerl auf die vorangegangenen Lebensmittelskandale um Müller-Brot und Bayern-Ei. Die Behörden hätten im Fall Sieber deswegen „überreagiert“. Hingerl will in wenigen Tagen eine Klage gegen den Freistaat Bayern einreichen und mehr als 13 Millionen Euro Schadensersatz fordern.
Spediteure beklagen fehlende Lkw-Parkplätze
STUTTGART (lsw) - Das Speditionsgewerbe prangert einen Stellplatzmangel für Lastwagenfahrer entlang der Autobahnen an. Im Südwesten fehlten rund 2000 Parkplätze, teilte der Geschäftsführer des Verbands Spedition und Logistik, Andrea Marongiu, in Stuttgart mit. „Dies mit steigender Tendenz, denn die Logistikwirtschaft brummt.“Der Verbandsfunktionär warf der Politik Versäumnisse vor. Der Südwesten sei ein Transitland für Ost-West- und auch für NordSüd-Strecken. Nach Angaben des Landesverkehrsministeriums ist die Not an der A 5 in Richtung Grenze sowie an der A 6 und der A 8 mit am größten. Der Bund aktualisiert gerade seine Stellplatzprognose bis zum Jahr 2030, wie ein Sprecher erklärte. Mit Ergebnissen werde im kommenden Frühjahr gerechnet. Im Januar gab es an den Autobahnen im Südwesten 6540 Parkplätze, bis zu 130 weitere kommen im laufenden Jahr hinzu.