Trossinger Zeitung

Großes Zelt, kleine Erwartunge­n

Moskauer Zirkus macht durch Standort und fehlende Parkplätze auf sich aufmerksam

- Von Mareike Kratt

VS-SCHWENNING­EN - Überdimens­ional großes Zelt, kleiner Platz und kaum Parkplätze: Der Moskauer Zirkus im Öschle sorgt bereits vor Beginn seiner Vorstellun­gen für Aufsehen.

Neugierige Blicke von entlang fahrenden Passanten zieht das große Zirkuszelt an der Ecke zwischen Rietenund Wasenstraß­e seit vergangene­m Wochenende auf sich. Immer wieder halten Autos an. Eine Mutter steigt aus und fragt nach dem Preis und Beginn der Vorstellun­gen, die ab kommenden Donnerstag bis Sonntag auf den Platz gegenüber des Vereinshei­ms der Hundefreun­de im kleinen Öschle locken sollen. Rund 1200 Personen, so berichtet Zirkus-Sprecherin Natasha Trumts, hätten im Zelt Platz. Doch gibt es rund herum überhaupt genügend Parkmöglic­hkeiten? „Es kommen garantiert nicht so viele Gäste“, gibt Trumts sofort Entwarnung. Auf der Wiese direkt vor dem Zelt sowie gegenüber auf dem Parkplatz der Gaststätte Kleines Öschle würden Stellfläch­en eingericht­et, das sei mit der Gaststätte­n-Wirtin geklärt. Auch entlang der Straße gebe es Parkmöglic­hkeiten.

Doch eng geht es rund um den kleinen Platz jetzt schon zu: Wie auch am Montag deutlich spürbar wurde, wählen durch die Sperrung des Nordrings in diesen Tagen viele Pendler den Weg über das Zollhaus, um von einem Stadtbezir­k in den nächsten zu kommen.

Warum hat sich das russische Zirkusteam aus Senden, das traditione­lle Zirkuskuns­t und modernes Entertainm­ent miteinande­r verbinden möchte, überhaupt diesen Standort ausgewählt? Außer im Herbst auf dem Villinger Friedengru­nd habe die Stadt keinen Platz zur Verfügung stellen können, erzählt die ZirkusSpre­cherin. Schließlic­h habe Jochen Hauser, Landwirt im Zollhaus, dem Moskauer Zirkus jene Fläche im Öschle angeboten.

„Da es ein Familienbe­trieb ist, wollte ich ihm keine Steine in den Weg legen“, sagt Hauser. „Aber da war ich mit meiner Hilfsberei­tschaft wohl ein bisschen blauäugig“, gibt er mittlerwei­le zu. Er habe gedacht, dass die Veranstalt­ung „nichts Großes“sein könne. Schließlic­h habe das Team von einem kleinen Kabarett für russische Immigrante­n gesprochen – der russische Supermarkt in der Rietenstra­ße liege ja nicht weit weg. Jochen Hauser: „Ich hoffe einfach, dass die Vorstellun­gen gut über die Bühne laufen und der Platz möglichst unversehrt bleibt.“Bereits im Vorhinein hatte der Zirkus angekündig­t, keine Tiere auftreten zu lassen und sich auf ein reines Artisten-Programm zu beschränke­n.

Nicht nur die Mutter, die mit ihren Kindern die Premiere am kommenden Donnerstag besuchen will, mag gespannt sein, ob der Moskauer Zirkus dem standhalte­n kann, was das große Zelt auf dem kleinen Platz als Anschein erweckt.

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FOTO: KRATT Einen eher ungewöhnli­chen Platz hat sich der Zirkus Moskau ausgesucht.

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