Modell der Kirche Mariä Himmelfahrt steht im Museum
Johann Lehmann widmet sein Kirchenmodell seinem verstorbenen Bruder Theo
SEITINGEN-OBERFLACHT (jeg) - Johann Lehmann hat in jahrelanger Arbeit ein Modell der Kirche Mariä Himmelfahrt in Seitingen-Oberflacht im Maßstab 1:25 gebaut. Nun stellt er es dem Museum SeitingenOberflacht als Leihgabe zur Verfügung.
Die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt auf dem Kirchberg in Seitingen-Oberflacht ist weithin sichtbar und das Wahrzeichen der Gemeinde. 1762 wurde der sakrale Bau geweiht und ist im spätgotischen Stil erbaut. Wie lang es dauerte, dieses Bauwerk zu errichten, ist unbekannt und Baupläne aus dieser Zeit gibt es nicht mehr. Fakt sei, so Bürgermeister Bernhard Flad, dass es einige Jahre benötigte, um die Kirche samt umliegenden Gebäuden zu erbauen.
Wie lange Johann Lehmann gebraucht hat, um ein Modell der Kirche zu bauen, ist hingegen bekannt: Vier Winter hat es gedauert, das Modell im Maßstab 1:25 nachzubauen. Warum er für den Bau des Modells nur im Winter Zeit hatte, beantwortete Johann Lehmann kurz: „Weil man im Sommer draußen, wenn es warm ist, genug Arbeit hat und seine Freizeit zu dem auch im Freien verbringen kann.“Angefangen hat Lehmann 2013 und jetzt übergab er sein Modell als dauerhafte Leihgabe dem Museum, wo es im Raum für Kirchengeschichte einen Platz gefunden hat. Beeindruckend ist die Präzision des Modells. Lehmann gibt zu, dass auch einige Teile in den Abfall wanderten, weil sie nicht dem entsprachen, was sie ausdrücken sollten.
Nichts an dem Modell, das größtenteils aus Holz besteht, ist von der Stange. Alle Teile sind Unikate, und Türen oder Totenglocke sind voll funktionsfähig. Das Dach des Originals besteht aus Biberschwanzziegeln, genauso wie beim Modell. Insgesamt 3750 Ziegel, nicht größer als ein Fingernagel auf dem Dach und 2400 Pflastersteine um das Modell herum zieren das Kirchlein. 700 Stunden bastelte Johann Lehmann an dem Kirchenmodell, wobei er das Original zuerst fotografierte und ausmaß. Bürgermeister Flad und der Arbeitskreis Museum bedankten sich im Beisein von Vertretern der Kirche, des Kirchengemeinderats, des Gemeinderates, Freunden und Vertretern der örtlichen Vereine für diese Leihgabe. Das Modell widmete Johann Lehmann seinem verstorbenem Bruder Theo, der für die Gemeinde die Geschichte dokumentierte, dem Arbeitskreis Museum angehörte und auch sonst in der Gemeinde aktiv, beliebt und bekannt war.