Wurmlingen strebt Fördermittel an
Gemeinde will in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum aufgenommen werden
WURMLINGEN - Die Gemeinde Wurmlingen will einen Aufnahmeantrag für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) stellen und sich als Schwerpunktgemeinde bewerben. Darüber haben die Räte in der vergangenen Sitzung gesprochen.
Nach dem ersten Sanierungsgebiet „Ortskern“wurde die Gemeinde Wurmlingen mit dem zweiten Sanierungsgebiet „Ortskern Süd“im Jahr 2008 in das Sanierungsprogramm städtebauliche Erneuerungsmaßnahme aufgenommen. Mit den Fördermitteln in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro konnte die Gemeinde eine Reihe verschiedener Projekte angehen, darunter den Spielplatz in der Karlstraße, den Parkplatz an der Schloss-Halle sowie privater Wohnraum, der barrierefrei gestaltet oder energetisch auf den aktuellen Stand gebracht wurde, führte Bürgermeister Klaus Schellenberg einige Beispiele an.
Bis das Sanierungsprogramm am 1. April 2018 ausläuft, sollen noch weitere private Baumaßnahmen und in Absprache mit dem Regierungspräsidium Freiburg auch die Außensanierung des Rathauses umgesetzt werden. Die Gemeinde hat sich bereits über weitere Förderprogramme informiert. Das Leader-Programm scheide aus, da der Landkreis Tuttlingen nicht aufgenommen wurde, so Schellenberg. Im Rahmen der neuen städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen rechnet er sich ebenfalls wenig Chancen aus. „Die Bausubstanz hat noch nicht das Alter. Wir haben nicht die entsprechenden Mängel und Missstände. Da wird es schwer, die städtebaulichen Maßnahmen anzustoßen“, begründete Schellenberg, der sich vorab mit dem Regierungspräsidium in Verbindung gesetzt hat.
Alternativ kommt das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) in Frage. Bisher hatte die Gemeinde im Rahmen dieses Programms lediglich die Möglichkeit, Fördermittel für privat-gewerbliche Maßnahmen zu beantragen. Dazu gehörten beispielsweise Betriebserweiterungen und Investitionen eines Unternehmens. Auch die Gemeinde hat von den finanziellen Mitteln profitiert.
Läuft das Sanierungsprogramm städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen in einem Jahr aus, kann die Gemeinde auch Fördermittel in den Bereichen Wohnen, Grundversorgung und Gemeinschaftseinrichtungen beantragen. Bisher hatte sie nur die Möglichkeit, finanzielle Mittel für den Schwerpunkt Arbeit zu bekommen. Bürgermeister Schellenberg möchte das eine Jahr Vorlauf nutzen, „die Weichen zu stellen“und die Chance zu nutzen, „den Fuß in das ELR zu bekommen“. Der Gemeinderat strebt ebenfalls an, sich als Schwerpunktgemeinde zu bewerben. Dann falle die Förderung zehn Prozent höher aus, erklärte Hauptamtsleiter Rolf Liebermann auf Nachfrage. Voraussetzung ist, ein Entwicklungskonzept für die Gemeinde vorlegen zu können. „Das ist eine Hausaufgabe, die wir jetzt machen“, sagte er. Eine Leitplanung mit Konzepten in den Bereichen Grundund Nahversorgung, Klimaschutz, Schulentwicklung, Seniorenplanung und Freiraumentwicklung für die kommenden Jahre habe die Gemeinde bereits aufgestellt. Auf dieser könne man nun aufbauen.