Peter Dorns Werke erzählen Geschichten
Künstler arbeitet bevorzugt installativ und materialorientiert
DONAUESCHINGEN (sz) - Die Galerie im Turm Donaueschingen präsentiert von Dienstag, 23. Mai, bis Samstag, 15. Juli, unter dem Motto „AIR - Arbeiten im Raum“eine Ausstellung des Künstlers Peter Dorn. Unter dem Kürzel „AIR“, welches im Englischen „Luft“bedeutet, von Peter Dorn aber als Synonym für „Arbeiten im Raum“verwendet wird, entfaltet der Künstler ein breites Spektrum unterschiedlicher Betrachtungsweisen, mit denen er das Nichts des Raums und die Dinge, die sich darin ereignen können, untersucht und sichtbar macht.
Dabei spielt die Zahl „Zwei“und die Dualität der Dinge eine wesentliche Rolle. Das Wechselspiel zwischen Innen und Außen, zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt, generiert Rhythmus und Ordnung und findet in Dorns Arbeiten neue, ungesehene Entsprechungen.
Die Papierarbeiten, von denen einige Neuere auch in der Ausstellung zu sehen sein werden, verweisen mit ihren Ordnungen oder ordnenden Strukturen einerseits auf das künstlerische Handeln innerhalb einer überschaubaren Fläche, aber andererseits auch auf das Nichts des Raums, in dem sich diese Arbeiten befinden.
Dorns Arbeiten sind Raumbesetzungen in einem doppelten Sinne: Sie kommunizieren stets über die Resonanz mit verwandten Strukturen und bilden doch gleichzeitig auch einen eigenständigen Kanon organischer Formen und Erscheinungen.
Peter Dorn kommt ursprünglich aus der Grafik und hat in der Anfangszeit seiner künstlerischen Selbständigkeit tatsächlich gegenständlich und photographisch exakt gearbeitet. Mitte der achtziger Jahre war Peter Dorn für verschiedene namhafte Verlage als Illustrator tätig. Eines seiner bekanntesten Werke ist „IRIS“, eine handgeschriebene und illustrierte Erzählung von Hermann Hesse, die den Künstler schlagartig bekannt gemacht hat.
Neben zahlreichen eigenen Publikationen (Peter Dorn schreibt auch eigene Texte), lag sein Schwerpunkt jedoch von Anfang an in der Erzählform der Bilder. Mit einprägsamen Titeln, wie „die Bilder hinter den Bildern“oder „mitten in die Dinge hinein“, sorgte Dorn schon früh für Aufmerksamkeit.
Heute arbeitet Peter Dorn bevorzugt installativ und materialorientiert. Das Prinzip des Geschichtenerzählens ist seinen Arbeiten dennoch geblieben, sein Umgang mit Kunst hat sich jedoch grund legend gewandelt. Peter Dorn arbeitet heute bevorzugt temporär und ortsungebunden. Stets geht es um die Auseinandersetzung zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, zwischen Form und Raum, Ruhe und Rhythmus.
Die Bedeutung einer Sache liegt nicht in der Sache selbst, sondern vielmehr in dem Verständnis, der Aufmerksamkeit und Achtung, die wir den Dingen entgegenbringen. Einzig seine Papierarbeiten sind eine Reminiszenz an den jungen Dorn und die Arbeiten der frühen Jahre. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind zeitgleich mit den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek: Dienstag bis Freitag, von 14 bis 18 Uhr, Dienstag und Samstag, von 9.30 bis 13 Uhr. An den Feiertagen geschlossen.