Sprachverwirrung
Es ist ja so: Der Trossinger an sich ist sprachgewandt. Wann immer es sich anbietet, windet er sich in Sprache, nennt seine 200-Quadratmeter-Villa „sei Häusle“, und war „amol wo anderscht“, wenn er gerade eine Weltreise hinter sich hat.
Auf dem gerade vergangenen Pfingstmarkt konnte man wieder allerhand Trossinger OriginalGschwätz belauschen, vermischt freilich mit jeder Menge Äußerungen der raigschmeggde Bevölkerungsteile, die wiederum ihrerseits durch sprachliches Kolorit ihre Heimat nicht verleugnen können. Trossingen ist eine Vielvölkerstadt geworden, und irgendwie wundert man sich, dass sich alle irgendwie doch noch sprachlich verständigen können.
Alle? Nein: Ab und zu gibt es Missverständnisse, wie in der Absprache der Fahrgeschäfte auf dem Pfingstmarkt-Rummel mit dem fahrenden Volk. Dort war nämlich eine Wochen vor dem Aufbau des Pfingst- markts der Betreiber des „Breakdancers“abgesprungen, vermutlich ein Opfer der pfingstlichen Sprachverwirrung.
Wie auch immer: Für den Abgesprungenen gab es immerhin sehr rasch einen Einspringer – bezeichnenderweise der Betreiber der Sprung-Trampolinanlage. Der war, wen wundert's, schon aus Berufsgründen aufs Einspringen vorbereitet.
Natürlich kann aber ein Trampolin keinen „Breakdancer“ersetzen, so hoch die Sprünge auch sein mögen, und die Verstimmung bei der Stadt war entsprechend. So springt man schließlich nicht miteinander um.
Und so kam vom Hauptamt denn auch die eindeutige Aussage, „der bekommt keinen Platz mehr auf dem Pfingstmarkt“, man will und wird ihn also auch nicht mehr sehen in der Musikstadt, denn, so der Hauptamtsleiter: „Man sieht sich immer zwei Mal im Leben!“