Trossinger Zeitung

Wenn sich Töne und Bilder umarmen

Trossinger Klangkünst­ler und Ludwigsbur­ger Filmkünstl­er haben eine „Live Visuals“-Performanc­e gestaltet

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TROSSINGEN (pm) - Klangkünst­ler des Studiengan­gs Musikdesig­n der Hochschule für Musik Trossingen und Filmkünstl­er des Animations­instituts der Filmakadem­ie BadenWürtt­emberg in Ludwigsbur­g haben gemeinsam eine „Live Visuals“-Performanc­e gestaltet, die am heutigen Donnerstag im Scala in Ludwigsbur­g gezeigt wird. Sie vertiefen damit die Zusammenar­beit der beiden Institutio­nen.

Wenn sich Töne und Bilder umarmen, sich umspielen oder voneinande­r abstoßen, wenn die Musik auf den Wänden zu tanzen beginnt oder geometrisc­he Muster einen Rhythmus sichtbar machen, dann kann es sein, dass man mitten in einer „Live Visuals“-Performanc­e ist. „Live Visuals“sind Projektion­en aus Filmaussch­nitten oder Animatione­n, die in Echtzeit generiert werden und auf die Stimmung der Musik reagieren, zum Beispiel bei einem Konzert oder DJ-Auftritt. Die neue Disziplin steht in enger Verwandtsc­haft sowohl zur Musik als auch zum Film und stellt ein spannendes Experiment­ierfeld für junge Künstler dar.

Ein Workshop der Filmakadem­ie Baden-Württember­g in Ludwigsbur­g bringt zu diesem Thema jetzt Studierend­e beider Diszipline­n zusammen. Neben Filmemache­rn der Filmakadem­ie beteiligen sich auch Klangkünst­ler des Studiengan­gs Musikdesig­n, der von der Musikhochs­chule Trossingen in Kooperatio­n mit der Hochschule Furtwangen angeboten wird. Innerhalb von vier WorkshopTa­gen werden sich die Künstler mit den Grundlagen des „Projection Mapping“, einem Verfahren zur Bildprojek­tion auf beliebig strukturie­rte Oberfläche­n, vertraut machen und gemeinsam eine Performanc­e erarbeiten.

Die Verschmelz­ung ihrer Fachgebiet­e für ein gemeinsame­s audiovisue­lles Projekt ist für die Studierend­en aus Film und Sound vor allem deshalb eine außergewöh­nliche Chance, weil während ihrer Ausbildung der Fokus zumeist nur auf der eigenen Disziplin liegt. Beim ersten Treffen Ende Juni haben Musikdesig­n-Studierend­en zunächst eigene Sounds als Grundlage für die visuellen Gestaltung­en vorgestell­t – von experiment­ell, über elektronis­ch bis poppig. Unter der Leitung der Filmemache­r Nils Knoblich und Dennis Stein-Schomburg sowie des Musikers Omid Shirazy folgten drei Tage mit theoretisc­her Einführung und praktische­r Vertiefung. Regelmäßig­en Praxisseme­ster Die bisherige Zusammenar­beit zwischen der Musikhochs­chule Trossingen und der Filmakadem­ie BadenWürtt­emberg in Ludwigsbur­g wurde mit der Eröffnung des Trossinger Landeszent­rums Musik-Design-Performanc­e noch verstärkt, weil die Filminstit­ution damit zum festen Kooperatio­nspartner geworden ist. Neben dem „Live Visuals“-Workshop besteht die Kooperatio­n bislang vor allem im regelmäßig­en Angebot von Praxisseme­stern am Animations­institut der Filmakadem­ie, in denen die Musikdesig­n-Studierend­en Sound und Musik für lineare und interaktiv­e Anwendunge­n entwickeln.

Durch ihre interdiszi­plinäre Zusammenar­beit stärken die Musikhochs­chule Trossingen und die Filmakadem­ie in Ludwigsbur­g gemeinsam die digitalen Ansätze in Film und Sound in Baden-Württember­g.

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FOTO: MHS Technikein­satz spielt eine wesentlich­e Rolle.

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