Trossinger Zeitung

„Wir kriegen sie sonst nicht unter“

Die Stadt plant einen Kindergart­en im Albblick - Kinderzahl­en steigen kontinuier­lich

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Die Tatsache, dass Trossingen seit einigen Jahren stetig Einwohner dazu gewinnt, beeinfluss­t mehr und mehr die Kommunalpo­litik. Nachdem der Bebauungsp­lan für den neue Abschnitt des Baugebiets Albblick so abgewandel­t worden ist, dass mehr Wohnungen auf gleicher Fläche entstehen, soll dort ein Kindergart­en entstehen.

An die große Glocke hängen wollte die Stadtverwa­ltung um Bürgermeis­ter Clemens Maier den angedachte­n Neubau nicht, doch bei den Finanzplan­ungen für das kommende Jahr tauchte der Posten „Neubau Kindergart­en mit vier Gruppen im Albblick“auf.

Trossingen hat bekanntlic­h seit einiger Zeit Probleme, allen Jungen und Mädchen einen Betreuungs­platz zur Verfügung zustellen. Zwar blieb bisher keine Familie ohne Kindergart­enplatz, dafür waren in der Vergangenh­eit jedoch immer wieder diverse Kraftakte nötig. So wird derzeit der Oberlin-Kindergart­en erweitert, die zusätzlich­e Gruppe existiert bereits und ist im Haus der Diakonie untergebra­cht. Und auch in anderen Kindergärt­en wird aufgestock­t. Doch Clemens Maier machte in der jüngsten Gemeindera­tssitzung klar: „Im Jahr 2018/19 brauchen wir drei bis vier zusätzlich­e Kindergart­engruppen.“Ohne Neubau „kriegen wir sie sonst nicht unter“.

Der Kindergart­en soll im Baugebiet Albblick entstehen. „Gegenüber des Kreisverke­hrs, Nähe der EugenBolz-Straße bieten sich Grundstück­e dafür an“, so die Überlegung­en des Bürgermeis­ters. In das Neubaugebi­et würden, so die Erwartunge­n der Stadt, mehrheitli­ch junge Familien ziehen, für die ein Kindergart­en von Bedeutung sei.

Für den Fall, dass es irgendwann wieder weniger Kinder in Trossingen geben wird, hat Maier schon einen Plan: „Dieser Kindergart­en kommt in die Trägerscha­ft des Sozialwerk­s. Sollten die Kinderzahl­en mal wieder sinken, dann könnte die Kindertage­sstätte 'Villa Kunterbunt’ in dieses Gebäude umziehen.“Die „Villa Kunterbunt“gehört zum Sozialwerk und wie Clemens Maier betonte, seien ihre derzeitige­n Räume nicht im besten Zustand. Auf Dauer sei es besser, zur gegebenen Zeit in den Neubau umzuziehen, anstatt in das Gebäude in der Rosenstraß­e Geld für eine großangele­gte Sanierung zu stecken.

Genauere Pläne zum Kindergart­en im Albblick gebe es noch nicht, so Maier weiter. Für das kommende Jahr sollen erst einmal 100 000 Euro für das Projekt eingeplant werden, um alles auf den Weg bringen zu können. Den großen Batzen von 2,5 Millionen Euro möchte die Stadt für das Jahr 2019 in den Haushaltsp­lan einstellen.

Bis sich die Raumsituat­ion in den Trossinger Kindergärt­en entspannt, wird also noch einige Zeit vergehen.

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