Fokus liegt auf eigenständigem Wohnen
Seniorengipfel in Wurmlingen: Rahmenkonzeption ohne Einwände beschlossen
Bäume zurückschneiden
DURCHHAUSEN (smü) - Im Mai hatte ein Durchhauser Bürger den Antrag gestellt, eine Ulme und eine Esche fällen zu dürfen, die zwar auf Gemeindegrund stehen, jedoch seine Photovoltaikanlage stark beschatten. Er hatte Ersatzpflanzungen auf seine Kosten angeboten. Dieser Antrag war abgelehnt worden. Der Bürger fragte bei der Gemeinderatssitzung an, ob es möglich wäre, die Bäume zurück zu schneiden. Er habe bei der Installation der Photovoltaikanlage den Schatten der Bäume mit berücksichtigt, doch sie seien stärker gewachsen als erwartet. Sollten die Bäume sich noch weiter entwickeln, würde sein Ertrag weiter geschmälert.
Förderantrag für Ausbau des Glasfasernetzes
DURCHHAUSEN (smü) - Beim Thema Glasfaserausbau hatte die Gemeinde Durchhausen eine Umfrage unter den Einwohnern durchgeführt. Mit 222 Anschlussverträgen wurde eine Quote von 63 Prozent erreicht. Von 350 Gebäuden können 332 einen Anschluss erhalten, was einer Quote von 95 Prozent entspricht. Mit einem einstimmigen Beschluss wurde entschieden, dass Christiane Reich vom Planungsbüro SBK den Förderantrag für den Ausbau des Glasfasernetzes stellen soll. Sobald der Bewilligungsbescheid vorliegt, wird die Baumaßnahme ausgeschrieben.
Heizung in der Festhalle reparieren
DURCHHAUSEN (smü) - In den Heizkreislauf der Durchhauser Festhalle ist Luft eingedrungen und verursacht Rost im Heizkessel. Um das zu verhindern, müssen die beiden Kreisläufe voneinander getrennt werden. Diese Maßnahme kostet rund 2500 Euro. Bürgermeister Simon Axt stellte die außerplanmäßige Ausgabe in der Gemeinderatssitzung zur Diskussion. Sie wurde einstimmig beschlossen. WURMLINGEN - Der Landkreis hat beim Seniorengipfel am vergangenen Dienstag die seniorenpolitische Rahmenkonzeption für den Landkreis Tuttlingen vorgestellt, zu dem es verschiedene Stellungnahmen gab. Die Konzeption wurde ohne Einwände akzeptiert und wird nun dem Kreistag empfohlen.
Landrat Stefan Bär berichtete, dass bald jeder dritte Bewohner im Landkreis 60 Jahre oder älter sein werde. „Nahezu alle wollen so lange es geht, zuhause in ihrem vertrauten Umfeld leben“, fügte er hinzu. Eigenständiges Wohnen sei deshalb das vorrangige Ziel.
Die von Sozialdezernent Bernd Mager vorgestellte seniorenpolitische Rahmenkonzeption, die unter anderem mit einer Bürgerbeteiligung in Workshops entstand, sieht deshalb vor, pflegebedürftigen Menschen einen Verbleib in der Gemeinde zu ermöglichen. Ein Förderprogramm durch den Landkreis sei hier denkbar, um Anreize für neue Wohnformen zu schaffen.
Die finanzielle Förderung soll an fachliche und strukturelle Bedingungen und Voraussetzungen geknüpft sein, wie einer Ehrenamtsstruktur, Bürgerbeteiligung oder Nachbarschaftshilfe. Das Gesamtbudget für die Förderlinie, die auf fünf Jahre befristet ist, liegt bei maximal 100 000 Euro pro Jahr.
Die Nachbarschaftshilfen sollen ohnehin in der Konzeption eine finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie noch festzulegende Standards erfüllen, wie die Fortbildung der Mitarbeiter. In jeder Kommune im Landkreis sollen zudem künftig örtliche Seniorengipfel organisiert werden. Daraus könnte ein ehrenamtlicher Seniorenbeauftragter hervorgehen, der als Ansprechpartner einer Gemeinde diene. Zudem sieht das Handlungskonzept vor, die Altenhilfefachberatung um eine halbe Stelle auszubauen. Durch diese Beratung sollen auch die landkreisübergreifenden Projekte „Alter und Technik“und „Erwachsenenschutzkonzept“, die den Verbleib in den eigenen vier Wänden unterstützen, aufgebaut werden. Gemeinde, Kirche und Vereine setzen Angebote um Die seniorenpolitische Rahmenkonzeption sieht ebenso vor, die Versorgungssituation im Bereich der Kurzzeitpflege zu verbessern. Für die akute Kurzzeitpflege seien laut der Konzeption unter anderem freie Heimplätze eine adäquate Leistung. Planbare Kurzzeitpflege zur Entlastung der Angehörigen soll mit vorhandenen Leistungsanbietern und den Nachbarschaftshilfen gelöst werden im Sinne eines „Pflege-Hotels“. Für die Übergangspflege bedarf es eines kompetenten Partners, der in Kooperation mit den klinischen und ärztlichen Versorgungsstrukturen ein Angebot aufbaue.
Eine zentrale Rolle spielen bei der Umsetzung der seniorenpolitischen Leistungen die Entscheidungsträger vor Ort, wie Bürgermeister, Gemeinderat, Kirchen und Vereine. Welche Schwerpunkte die einzelnen Gemeinden setzen, soll individuell gestaltet werden. Die Palette ist groß: von Seniorentreffs und Sport für Senioren, über die Nachbarschaftshilfen, Barrierefreiheit, Beteiligung und Teilhabe bis hin zum Ehrenamt und Einkaufsmöglichkeiten.
Bei einer anschließenden Stellungnahme sprachen sich unter anderem der Leiter der Altenhilfe der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn, Boris Strehle, und der Vorsitzende des Kreisseniorenrats, Martin Stützler, für die Rahmenkonzeption aus. „Diese darf aber nicht zum Papiertiger werden“, mahnte Stützler, der es gut findet, dass die Konzeption Handlungsempfehlungen enthält.
Strehle begrüßte zwar das neue Rahmenkonzept ausdrücklich, was laut seiner Meinung auch gelungen sei, aber er bemängelte unter anderem den zu geringen Stellenwert des stationären Bereichs.
Bär erklärte, dass der Blick und das Ziel dieser Konzeption seien, „möglichst lange zuhause wohnen zu bleiben“und betonte dabei, dass er auch dem stationären Bereich eine ausreichende Wertschätzung gebe und dieser Bereich nicht zum Erliegen komme.
Niemand der Anwesenden hatte Einwände gegen die Inhalte dieser seniorenpolitischen Rahmenkonzeption, die somit dem Kreistag zur Beratung vorgeschlagen wird.