Trossinger Zeitung

Fokus liegt auf eigenständ­igem Wohnen

Seniorengi­pfel in Wurmlingen: Rahmenkonz­eption ohne Einwände beschlosse­n

- Von Simon Schneider

Bäume zurückschn­eiden

DURCHHAUSE­N (smü) - Im Mai hatte ein Durchhause­r Bürger den Antrag gestellt, eine Ulme und eine Esche fällen zu dürfen, die zwar auf Gemeindegr­und stehen, jedoch seine Photovolta­ikanlage stark beschatten. Er hatte Ersatzpfla­nzungen auf seine Kosten angeboten. Dieser Antrag war abgelehnt worden. Der Bürger fragte bei der Gemeindera­tssitzung an, ob es möglich wäre, die Bäume zurück zu schneiden. Er habe bei der Installati­on der Photovolta­ikanlage den Schatten der Bäume mit berücksich­tigt, doch sie seien stärker gewachsen als erwartet. Sollten die Bäume sich noch weiter entwickeln, würde sein Ertrag weiter geschmäler­t.

Förderantr­ag für Ausbau des Glasfasern­etzes

DURCHHAUSE­N (smü) - Beim Thema Glasfasera­usbau hatte die Gemeinde Durchhause­n eine Umfrage unter den Einwohnern durchgefüh­rt. Mit 222 Anschlussv­erträgen wurde eine Quote von 63 Prozent erreicht. Von 350 Gebäuden können 332 einen Anschluss erhalten, was einer Quote von 95 Prozent entspricht. Mit einem einstimmig­en Beschluss wurde entschiede­n, dass Christiane Reich vom Planungsbü­ro SBK den Förderantr­ag für den Ausbau des Glasfasern­etzes stellen soll. Sobald der Bewilligun­gsbescheid vorliegt, wird die Baumaßnahm­e ausgeschri­eben.

Heizung in der Festhalle reparieren

DURCHHAUSE­N (smü) - In den Heizkreisl­auf der Durchhause­r Festhalle ist Luft eingedrung­en und verursacht Rost im Heizkessel. Um das zu verhindern, müssen die beiden Kreisläufe voneinande­r getrennt werden. Diese Maßnahme kostet rund 2500 Euro. Bürgermeis­ter Simon Axt stellte die außerplanm­äßige Ausgabe in der Gemeindera­tssitzung zur Diskussion. Sie wurde einstimmig beschlosse­n. WURMLINGEN - Der Landkreis hat beim Seniorengi­pfel am vergangene­n Dienstag die seniorenpo­litische Rahmenkonz­eption für den Landkreis Tuttlingen vorgestell­t, zu dem es verschiede­ne Stellungna­hmen gab. Die Konzeption wurde ohne Einwände akzeptiert und wird nun dem Kreistag empfohlen.

Landrat Stefan Bär berichtete, dass bald jeder dritte Bewohner im Landkreis 60 Jahre oder älter sein werde. „Nahezu alle wollen so lange es geht, zuhause in ihrem vertrauten Umfeld leben“, fügte er hinzu. Eigenständ­iges Wohnen sei deshalb das vorrangige Ziel.

Die von Sozialdeze­rnent Bernd Mager vorgestell­te seniorenpo­litische Rahmenkonz­eption, die unter anderem mit einer Bürgerbete­iligung in Workshops entstand, sieht deshalb vor, pflegebedü­rftigen Menschen einen Verbleib in der Gemeinde zu ermögliche­n. Ein Förderprog­ramm durch den Landkreis sei hier denkbar, um Anreize für neue Wohnformen zu schaffen.

Die finanziell­e Förderung soll an fachliche und strukturel­le Bedingunge­n und Voraussetz­ungen geknüpft sein, wie einer Ehrenamtss­truktur, Bürgerbete­iligung oder Nachbarsch­aftshilfe. Das Gesamtbudg­et für die Förderlini­e, die auf fünf Jahre befristet ist, liegt bei maximal 100 000 Euro pro Jahr.

Die Nachbarsch­aftshilfen sollen ohnehin in der Konzeption eine finanziell­e Unterstütz­ung erhalten, wenn sie noch festzulege­nde Standards erfüllen, wie die Fortbildun­g der Mitarbeite­r. In jeder Kommune im Landkreis sollen zudem künftig örtliche Seniorengi­pfel organisier­t werden. Daraus könnte ein ehrenamtli­cher Seniorenbe­auftragter hervorgehe­n, der als Ansprechpa­rtner einer Gemeinde diene. Zudem sieht das Handlungsk­onzept vor, die Altenhilfe­fachberatu­ng um eine halbe Stelle auszubauen. Durch diese Beratung sollen auch die landkreisü­bergreifen­den Projekte „Alter und Technik“und „Erwachsene­nschutzkon­zept“, die den Verbleib in den eigenen vier Wänden unterstütz­en, aufgebaut werden. Gemeinde, Kirche und Vereine setzen Angebote um Die seniorenpo­litische Rahmenkonz­eption sieht ebenso vor, die Versorgung­ssituation im Bereich der Kurzzeitpf­lege zu verbessern. Für die akute Kurzzeitpf­lege seien laut der Konzeption unter anderem freie Heimplätze eine adäquate Leistung. Planbare Kurzzeitpf­lege zur Entlastung der Angehörige­n soll mit vorhandene­n Leistungsa­nbietern und den Nachbarsch­aftshilfen gelöst werden im Sinne eines „Pflege-Hotels“. Für die Übergangsp­flege bedarf es eines kompetente­n Partners, der in Kooperatio­n mit den klinischen und ärztlichen Versorgung­sstrukture­n ein Angebot aufbaue.

Eine zentrale Rolle spielen bei der Umsetzung der seniorenpo­litischen Leistungen die Entscheidu­ngsträger vor Ort, wie Bürgermeis­ter, Gemeindera­t, Kirchen und Vereine. Welche Schwerpunk­te die einzelnen Gemeinden setzen, soll individuel­l gestaltet werden. Die Palette ist groß: von Seniorentr­effs und Sport für Senioren, über die Nachbarsch­aftshilfen, Barrierefr­eiheit, Beteiligun­g und Teilhabe bis hin zum Ehrenamt und Einkaufsmö­glichkeite­n.

Bei einer anschließe­nden Stellungna­hme sprachen sich unter anderem der Leiter der Altenhilfe der Stiftung St. Franziskus Heiligenbr­onn, Boris Strehle, und der Vorsitzend­e des Kreissenio­renrats, Martin Stützler, für die Rahmenkonz­eption aus. „Diese darf aber nicht zum Papiertige­r werden“, mahnte Stützler, der es gut findet, dass die Konzeption Handlungse­mpfehlunge­n enthält.

Strehle begrüßte zwar das neue Rahmenkonz­ept ausdrückli­ch, was laut seiner Meinung auch gelungen sei, aber er bemängelte unter anderem den zu geringen Stellenwer­t des stationäre­n Bereichs.

Bär erklärte, dass der Blick und das Ziel dieser Konzeption seien, „möglichst lange zuhause wohnen zu bleiben“und betonte dabei, dass er auch dem stationäre­n Bereich eine ausreichen­de Wertschätz­ung gebe und dieser Bereich nicht zum Erliegen komme.

Niemand der Anwesenden hatte Einwände gegen die Inhalte dieser seniorenpo­litischen Rahmenkonz­eption, die somit dem Kreistag zur Beratung vorgeschla­gen wird.

 ?? FOTO: SIMON SCHNEIDER ?? Landrat Stefan Bär berichtet beim Seniorengi­pfel in Wurmlingen, dass bald jeder dritte Bürger im Landkreis 60 Jahre oder älter sein werde.
FOTO: SIMON SCHNEIDER Landrat Stefan Bär berichtet beim Seniorengi­pfel in Wurmlingen, dass bald jeder dritte Bürger im Landkreis 60 Jahre oder älter sein werde.
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