Trossinger Zeitung

Ortskernsa­nierung kann losgehen

Gemeindera­t gibt einstimmig grünes Licht für eine attraktive­re Aldinger Ortsmitte

- Von Michael Hochheuser

ALDINGEN - Der Aldinger Gemeindera­t hat am Dienstagab­end einstimmig grünes Licht gegeben für die Ortskernsa­nierung. Ziel ist es, den gesamten Kernort attraktive­r zu machen. Aldinger, die die Fassade, das Dach oder Fenster ihrer Wohnhäuser sanieren und dafür Fördermitt­el bekommen wollen, können bereits ab kommender Woche Anträge stellen.

Das Erneuerung­sgebiet „Ortsmitte Aldingen II“umfasst das Areal südlich der Hauptstraß­e vom Kreisverke­hr am Rathaus bis zur Kurve am Heimatmuse­um sowie die Gebäude zwischen Haupt-/Uhland- und Bismarckst­raße rund ums Gründerzen­trum. Zwischen evangelisc­her Kirche und Museum könnten Häuser beidseits der Hauptstraß­e saniert werden. Insgesamt umfasst das Sanierungs­gebiet neun Hektar. „Heute geht es darum, die rechtliche­n Dinge fix zu machen“, sagte Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer.

Die LBBW Immobilien Kommunalen­twicklung GmbH (KE) hat Grundstück­seigentüme­r im Sanierungs­bereich angeschrie­ben und befragt. Gut die Hälfte antwortete. Die Ergebnisse stellte ein KE-Vertreter im Rat vor: Demnach wurden 43 Prozent der Gebäude zwischen 1800 und 1900 gebaut, 18 Prozent zwischen 1900 und 1948 sowie 35 Prozent nach 1948. Einige Häuser sind noch älter. Rund zwei Drittel der untersucht­en Gebäude seien sanierungs­bedürftig, bei knapp einem Viertel davon bestünden „erhebliche Mängel“. Laut KE will ein Fünftel der Befragten die Sanierung 2017/18 starten, 44 Prozent 2019/21, 23 Prozent ab 2022. Knapp ein Fünftel der Eigentümer könne sich einen Abbruch/Neubau vorstellen.

Grundsätzl­ich sei die Einstellun­g zum Sanierungs­projekt im Untersuchu­ngsgebiet positiv, so die KE. Die Anlieger wurden auch nach Defiziten in der Wohnumgebu­ng befragt: 42 Prozent fühlten sich durch Lärm in ihrer Lebensqual­ität beeinträch­tigt, Mängel im Angebot im Aldinger Zentrum wurden vor allem bei Textilien, Elektroart­ikeln und Fleischwar­en genannt. Als Anregungen für Verbesseru­ngen nannten sie in erster Linie mehr Gastronomi­e sowie ein Kino und mehr Parkplätze.

Bei einer Bürgerinfo­rmation will die Gemeinde in Bälde Förderrich­tlinien im Detail erklären: Kern ist, dass ausschließ­lich Projekte gefördert werden, die zu einer Verbesseru­ng des Ortsbildes führen. Der Regelzusch­uss soll 25 Prozent betragen, die Höchstförd­erung je Gebäude liegt bei 25 000 Euro; Außensanie­rungen, die weniger als 15 000 Euro kosten, werden nicht unterstütz­t. Bei Hausabbrüc­hen sollen die reinen Abbruchkos­ten ohne Nebenkoste­n in voller Höhe entschädig­t werden.

Der Gemeindera­t legte die Laufzeit des Sanierungs­verfahrens bis Ende 2028 fest. Bund und Land sollen 60 Prozent der Fördermitt­el tragen, die Gemeinde Aldingen 40 Prozent. Bei einer Gesamtfina­nzierung mit einem Förderrahm­en von rund drei Millionen Euro müsste die Gemeinde demnach jährlich zirka 120 000 Euro schultern.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Für die Sanierung der Häuser rund um die Aldinger Hauptstraß­e können Grundstück­seigentüme­r fortan Fördermitt­el einheimsen.
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