Ortskernsanierung kann losgehen
Gemeinderat gibt einstimmig grünes Licht für eine attraktivere Aldinger Ortsmitte
ALDINGEN - Der Aldinger Gemeinderat hat am Dienstagabend einstimmig grünes Licht gegeben für die Ortskernsanierung. Ziel ist es, den gesamten Kernort attraktiver zu machen. Aldinger, die die Fassade, das Dach oder Fenster ihrer Wohnhäuser sanieren und dafür Fördermittel bekommen wollen, können bereits ab kommender Woche Anträge stellen.
Das Erneuerungsgebiet „Ortsmitte Aldingen II“umfasst das Areal südlich der Hauptstraße vom Kreisverkehr am Rathaus bis zur Kurve am Heimatmuseum sowie die Gebäude zwischen Haupt-/Uhland- und Bismarckstraße rund ums Gründerzentrum. Zwischen evangelischer Kirche und Museum könnten Häuser beidseits der Hauptstraße saniert werden. Insgesamt umfasst das Sanierungsgebiet neun Hektar. „Heute geht es darum, die rechtlichen Dinge fix zu machen“, sagte Bürgermeister Ralf Fahrländer.
Die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) hat Grundstückseigentümer im Sanierungsbereich angeschrieben und befragt. Gut die Hälfte antwortete. Die Ergebnisse stellte ein KE-Vertreter im Rat vor: Demnach wurden 43 Prozent der Gebäude zwischen 1800 und 1900 gebaut, 18 Prozent zwischen 1900 und 1948 sowie 35 Prozent nach 1948. Einige Häuser sind noch älter. Rund zwei Drittel der untersuchten Gebäude seien sanierungsbedürftig, bei knapp einem Viertel davon bestünden „erhebliche Mängel“. Laut KE will ein Fünftel der Befragten die Sanierung 2017/18 starten, 44 Prozent 2019/21, 23 Prozent ab 2022. Knapp ein Fünftel der Eigentümer könne sich einen Abbruch/Neubau vorstellen.
Grundsätzlich sei die Einstellung zum Sanierungsprojekt im Untersuchungsgebiet positiv, so die KE. Die Anlieger wurden auch nach Defiziten in der Wohnumgebung befragt: 42 Prozent fühlten sich durch Lärm in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, Mängel im Angebot im Aldinger Zentrum wurden vor allem bei Textilien, Elektroartikeln und Fleischwaren genannt. Als Anregungen für Verbesserungen nannten sie in erster Linie mehr Gastronomie sowie ein Kino und mehr Parkplätze.
Bei einer Bürgerinformation will die Gemeinde in Bälde Förderrichtlinien im Detail erklären: Kern ist, dass ausschließlich Projekte gefördert werden, die zu einer Verbesserung des Ortsbildes führen. Der Regelzuschuss soll 25 Prozent betragen, die Höchstförderung je Gebäude liegt bei 25 000 Euro; Außensanierungen, die weniger als 15 000 Euro kosten, werden nicht unterstützt. Bei Hausabbrüchen sollen die reinen Abbruchkosten ohne Nebenkosten in voller Höhe entschädigt werden.
Der Gemeinderat legte die Laufzeit des Sanierungsverfahrens bis Ende 2028 fest. Bund und Land sollen 60 Prozent der Fördermittel tragen, die Gemeinde Aldingen 40 Prozent. Bei einer Gesamtfinanzierung mit einem Förderrahmen von rund drei Millionen Euro müsste die Gemeinde demnach jährlich zirka 120 000 Euro schultern.