Cacau auf dem Klippeneck
Fußball-Star ist als überraschender Gast beim Klippeneck-Zeltlager dabei
DENKINGEN - Obwohl der Ball beim Klippeneck-Zeltlager den Status eins besitzt, ist das Lager immer wieder für Überraschungen gut. Im Zelt der Jugendmannschaft aus Korb etwa ist als Betreuer der ehemalige deutschbrasilianische Fußballsportler Claudemir Jeronimo Barreto, besser bekannt als Cacau, dabei.
Er begleitet seinen Sohn, der mit seiner Mannschaft am Zeltlager teilnimmt. Natürlich hat die Lagerleitung den Profifußballer schnell entdeckt. Cacau wurde eingeladen, sich vorzustellen und aus seinem sportlichen Leben zu erzählen, wozu das Turnier am Freitagspätnachmittag kurz unterbrochen wurde.
Zuerst rief er den jugendlichen Spielern zu, das Lagerleben und die große Möglichkeit, Fußball mit Freunden zu spielen, richtig zu genießen. Schnell bildete sich eine große Schar um Cacau. Jedes Wort von ihm wurde mit Entzücken aufgenommen. Viele drängelten sich auch richtig nach vorn, nur um das Idol einmal anfassen zu können.
Spannend erzählte Cacau dann seine Lebensgeschichte. „In Santo Andre in Brasilien wurde ich 1961 geboren und spielte mit meinen Brüdern oft Fußball. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit, ein so großartiges Zeltlager zu besuchen. Da unsere Familie arm war, hatten wir auch keinen Ball. Schnell wurde aus Socken einer gebastelt und aus einem Schrank wurde ein Tor gebaut. So spielten wir Fußball im Wohnzimmer“erzählte Cacau. Talent allein genügt nicht Schon damals hatte er den Traum, einmal Profifußballer zu werden und seine Familie zu unterstützen. „Doch wie wird man Profi? Talent allein genügt nicht. Nur durch Fleiß erreicht man etwas“, sagte er. Nach Stationen in und um San Paulo spielte er beim Landesligisten Türk Güc in München und beim ersten FS Nürnberg, von dem er 2011 entdeckt wurde.
Von 2003 bis 2014 spielte Cacau als Stürmer beim VfB Stuttgart in 263 Spielen und schoss 80 Tore. „Mein Traum begann, Wirklichkeit zu werden“, erzählte Cacau lachend, „denn mit dem VfB erreichten wir 2007 die Deutsche Meisterschaft“. Da er sich als Deutscher versteht, erhielt er auf Eigeninitiative am 2. Februar 2009 die Einbürgerungsurkunde. Von 2009 bis 2012 war Cacau als deutscher Nationalspieler aktiv.
Weitere Verträge in Japan und dem VfB folgten. Doch 2016 beendete er seine Fußballkarriere. „Seither lebe ich mit meiner Familie in Korb. Das Wichtigste in meinem Leben ist jedoch der Glaube an Jesus und die persönliche Beziehung zu ihm“sagte der ehemalige Sportler.
Lagerleiter Gerd Fetzer dankte Cacau für seine Einblicke in die Kindheit und seinen sportlichen Aufstieg.