Traktorfreunde erbitten höchsten Schutz
Oldtimerfans erfahren auch einiges über die Sebastianskapelle in Balgheim
SPAICHINGEN / BALGHEIM - Zur zweiten Segnung ihrer OldtimerTraktoren haben sich die Spaichinger „Traktorenfreunde unterm Berg“am Samstag in Balgheim an der Sebastianskapelle getroffen. Diakon Engelbert Paulus nahm die Segnung vor. Robert Fetzer als Organisator hatte sich wegen der idyllischen Lage für die Kapelle am Ortsrand von Balgheim entschieden.
Die Mitglieder sind dem Vorschlag gerne gefolgt und so trafen sich etwa 25 Schlepperbesitzer mit ihren Fahrzeugen im Rentenalter, rund um die Kapelle. Die Gefährte stammen etwa aus den Baujahren 1950 bis 1970. Zwei der Schlepperbesitzer, Wolfgang Duda und Helmuth Christel, haben sich den Traktor entsprechend ihrem Geburtsjahr angeschafft.
Auch einige Schlepperbesitzer, die nicht zu den Traktorenfreunden gehören, sind auf die Segnung aufmerksam geworden und kamen gerne nach Balgheim. Einer von ihnen, Harald Niemann aus Spaichingen freute sich dabei zu sein. Er hatte seine Töchter und eine Nichte mit auf dem Schlepper. Seine Frau ist bei einem Bekannten auf dem Traktor mitgefahren.
Vor dem Gottesdienst erklärte der Balgheimer Mesner Karl Stier die Geschichte der Sebastianskapelle. Sie habe ursprünglich am Ortsrand, in dem Bereich des jetzigen Discount-Marktes gestanden. Von dort habe sie versetzt werden müssen. Da jedoch die Kirchengemeinde nicht das Geld dafür hatte, wurde eine Bürgeraktion auf die Beine gestellt. Diese brachte die Mittel und die Arbeitskraft auf, die Kapelle an ihren heutigen Standort zu versetzen.
„Friedemann Warmuth aus Aixheim hat die Malereien im Inneren der Kapelle sorgfältig restauriert“, erzählte Karl Stier.
„Früher hätte man sich solch eine Segnung nicht vorstellen können. Da wurden die Traktoren ausschließlich zur Arbeit eingesetzt. Doch bei unseren Ausfahrten sind wir den Risiken des Straßenverkehrs ausgesetzt, daher erbitten wir Gottes Segen“, sagte Robert Fetzer, als er die Gäste begrüßte.
Von der Gemütlichkeit und der Beschaulichkeit der Ausfahrten mit den historischen Treckern sprach Engelbert Paulus in seiner Predigt. „Genießen sie die Langsamkeit, sie eröffnet den Blick für viele schöne Dinge am Wegrand“, sagte der Diakon.
Gerne segnete er die Traktoren, die seiner Meinung nach gar nicht wie Rentner aussehen. „So lackiert und poliert sehen die doch ganz jung aus“, sagte er.