Trossinger Zeitung

„vernünftig­en Übergang“zu neuen Antrieben

Bundeskanz­lerin spricht sich gegen Fahrverbot­e für Diesel aus – Zukunft der Automobili­ndustrie sichern

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nicht passieren“, sagte Merkel. Verbrennun­gsmotoren würden noch „auf Jahre und Jahrzehnte“gebraucht.

Die Opposition warf der Kanzlerin zu große Nachgiebig­keit gegenüber der Autoindust­rie vor. Linke-Fraktionsc­hefin Sahra Wagenknech­t nannte es blamabel, dass die Koalition nicht das Rückgrat habe, Hersteller mit Milliarden­gewinnen zu AbgasNachr­üstungen zu verpflicht­en. Auch Grünen-Chef Cem Özdemir forderte, der Diesel müsse nachprüfba­r und finanziert durch die Industrie sauber werden. Die Grünen wollen ab 2030 keine neuen Autos mit Diesel- und Benzinmoto­ren mehr zulassen.

Merkel sagte, durch Konzernfüh­rungen verursacht­er Vertrauens­verlust dürfe nicht auf die Beschäftig­ten zurückschl­agen, die sich nichts hätten zuschulden kommen lassen, sondern hervorrage­nd arbeiteten. „Wir haben hier eine gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe, Fehler beim Namen zu nennen, aber gleichzeit­ig die Zukunft der deutschen Automobili­ndustrie sichern zu helfen.“An diesem Mittwoch will die Kanzlerin mit Betriebsra­tsvorsitze­nden der Autokonzer­ne sprechen.

Porsche-Betriebsra­tschef Uwe Hück betonte, der Diesel der neuesten Generation sei sauber. „Wer den Diesel in Deutschlan­d verteufelt, macht die Luft nicht sauberer, spielt jedoch mit den Arbeitsplä­tzen in unserer Automobil- und Zulieferin­dustrie“, sagte er in Stuttgart.

Die Industrieg­ewerkschaf­t Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) forderte einen „Zukunftspa­kt für Mobilität“. Die neue Bundesregi­erung müsse nach der Wahl unverzügli­ch eine „Zukunftsko­mmission Verkehrswe­nde“berufen, sagte IG-BCEChef Michael Vassiliadi­s.

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