Auch am Schulverbund tut sich endlich etwas
Neuer Fußboden verlegt – Schulleiter Ellinger kritisiert weiterhin – Kommunikation mit der Stadt
VS-SCHWENNINGEN - Während am Gymnasium am Deutenberg die Generalsanierung Fahrt aufnimmt, geht es endlich auch am Schulverbund nebenan vorwärts: Die maroden Bodenbeläge sind ausgetauscht. Trotzdem muss noch einiges getan werden.
„Ich bin froh, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben“, sagt Bernd Ellinger, Leiter des Schulverbunds am Deutenberg, beim Blick auf den neuen roten Linoleumboden. Die Erneuerung des Belags stand seit mehreren Jahren auf der Sanierungsliste des Schulverbunds ganz oben. Nun wurde er in den ersten Wochen der Schulferien von einer Fachfirma erneuert – allerdings nicht überall im Gebäude. „Letztendlich war ich überrascht, wie viel in den beiden Wochen geschafft wurde.“Mehr als die Hälfe des maroden Teppichbodens sei nun erneuert. 150 000 Euro waren im Haushalt dafür vorgesehen, „so viel wie lange nicht mehr“, kommentiert Ellinger. Trotzdem hoffe er, dass „die Stadt im Laufe des kommenden Jahres den Deckel drauf macht“und auch die übrigen Stellen noch an die Reihe kommen.
„2017 passiert nun endlich das, was bereits 2010 notwendig war“, fasst der Schulleiter zusammen. In einem offenen Brief hatte sich Ellinger im Herbst vergangenen Jahres an die Stadt gewandt und auf die Dringlichkeit der Sofortmaßnahmen bei marodem Teppichboden, fehlendem Gefahrengutschrank sowie kaputten Jalousien gepocht.
Nach und nach, so berichtet Madlen Falke von der städtischen Pressestelle, würden auch die Jalousien ausgetauscht, 20 Stück seien in diesem Jahr erneuert worden. Ellinger fragt sich derweil, ob es nicht möglich sei, bestimmte Bereiche komplett auszutauschen. Die Lieferung und Montage der Gefahrengutschränke für Chemieutensilien sei für die Herbstferien angekündigt. Ganz darauf vertrauen möchte der Schulleiter nach den bisherigen Erfahrungen aber nicht.
Die Dienstanweisung, auf den Gebrauch von Gefahrenstoffen im naturwissenschaftlichen Unterricht zu verzichten, die er im Mai ausgesprochen hatte, nehme er daher erst zurück, wenn die Schränke tatsächlich vor Ort sind. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Schränke kommen. Es ist nur die Frage, wann.“
Und wie sieht der Kontakt zwischen Schulleitung und Stadt aus, den Ellinger in der Vergangenheit als zu einseitig empfunden hatte? „Es besteht eine rege Kommunikation“, heißt es vonseiten der Pressestelle. Sowohl das Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau, als auch das Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport seien bemüht, die Anliegen der Schulleitung aufzunehmen und umzusetzen. „So rege ist die Kommunikation aber nicht“, sagt Ellinger derweil.
Und was ist mit einer Generalsanierung? „Wir wissen, dass die Schule einen Sanierungsbedarf hat“, sagt Pressesprecherin Falke. Doch solange die Maßnahmen am GaD liefen, stünden keine Mittel zur Verfügung. Das weiß auch Bernd Ellinger: Er rechne nicht mit einer baldigen Sanierung und könne sich auch nicht vorstellen, dass die Stadt nochmals 30 Millionen in eine Schwenninger Schule hineinstecken wird. Umso wichtiger sei es, dass notwendige Sofortmaßnahmen so schnell wie möglich umgesetzt würden. So hoffe er auch, dass dem Schulverbund bald vier Computerräume zur Verfügung stehen. Das habe der Oberbürgermeister zugesichert. Motiviert von den jüngsten Maßnahmen möchte der Schulleiter im kommenden Schuljahr der eingeschlafenen Verschönerungs-Aktion „Wir für unsere Schule“wieder Leben einhauchen: Bereits vor einigen Jahren hatten sich Lehrer, Schüler und Eltern samstags getroffen, um die Wände im Gebäude zu streichen oder neue Regale aufzustellen – finanziert aus dem eigenen Schulbudget.