Trossinger Zeitung

Georg Sattler will eine „gescheite Bildungspo­litik“

Der SPD-Bundestags­kandidat aus Wurmlingen hat auch eine gerechte Rente im Blick

- Von Alexandra Schneid

WURMLINGEN - Arbeit, Soziales und Gesundheit­swesen – das sind die Schwerpunk­tthemen, die den Kandidaten zur Bundestags­wahl im Wahlkreis Tuttlingen-Rottweil, Georg Sattler (SPD), beschäftig­en. Der 52Jährige ist der Meinung, im Bundestag brauche es jemanden, der mit beiden Beinen im Berufslebe­n stehe und der diese Themen in der Bundespoli­tik aufgreifen wolle. Genau so einer sei er, sagt Sattler ohne zu zögern. „Ich bringe den Erfahrungs­schatz mit, und als Betriebsra­t helfe ich vielen“, erklärt er, warum er seiner Meinung nach der richtige Kandidat zur Bundestags­wahl ist.

Seit 1988 arbeitet Sattler bei der Tuttlinger Firma Smith & Nephew Orthopaedi­cs GmbH als technische­r Angestellt­er, gelernt hat er den Beruf des Mechaniker­s. Bei seinem Arbeitgebe­r engagiert er sich auch als IHK-Prüfer und bildet neugewählt­e Mitglieder des Betriebsra­ts aus.

Das streng getaktete Arbeitsleb­en, die Leistungsv­erdichtung, die Schnellleb­igkeit im Beruf – Sattler will, dass auch die Anforderun­gen an die Industrie im Bundestag ankommen. Wichtig für den SPD-Politiker ist, Klein- und Mittelbetr­iebe zu stärken.

„Das sind diejenigen, die Deutschlan­d den Rücken stärken“, sagt der Familienva­ter zweier erwachsene­r Söhne und fügt hinzu: „Wir brauchen Facharbeit­er mehr denn je. Der Bedarf in der Industrie und im Handwerk ist groß.“Sie hätten Probleme, junge Mitarbeite­r zu rekrutiere­n. Menschen müssen von der Rente leben können Zu schaffen sei das nur durch eine „gescheite Bildungspo­litik“, sagt der SPD-Politiker. Und das beginnt für ihn schon bei der Gewichtung der Ausbildung: „Master und Meister müssen denselben Stellenwer­t haben“, sagt er und zitiert eines der SPD-Wahlplakat­e: „Aus- und Weiterbild­ung darf nichts kosten außer Anstrengun­g.“

Genauso wichtig ist Sattler, dass jeder, der ordentlich gearbeitet, und 45 Jahre in die Rentenvers­icherung eingezahlt hat, eine abschlagsf­reie Rente bekommt und auch von dem Geld leben kann. Er hält es für eine „Schande“, wenn das Geld einfach nicht ausreicht und mit Mitteln aus der Sozialhilf­e aufgestock­t werden muss. „Arbeit muss belohnt werden“, sagt er.

Viele Rentner bessern ihren Lebensunte­rhalt mit einem Minijob auf. Ein Unding für Sattler. Wenn jemand gerne als Hobby in seiner Rente arbeiten ginge, sei das in Ordnung, aber nicht, wenn das Geld gebraucht werde, um leben zu können, ist Sattlers Meinung.

Sattler möchte auch das Thema Beitragsbe­messungsgr­enze zur Diskussion bringen, die er für ungerecht hält. Für ihn sei es schwer nachzuvoll­ziehen, warum der Teil des Einkommens, der über der Grenze liegt, nicht für Beiträge der gesetzlich­en Sozialvers­icherung herangezog­en wird. Der SPD-Kandidat spricht sich deshalb für eine Bürgervers­icherung aus, bei der alle Bürger in die gesetzlich­e Krankenver­sicherung einzahlen und im Versicheru­ngsfall jeder die gleiche Leistung bekommt. Sonderleis­tungen seien dann durch private Zusatzvers­icherungen möglich, aber das zweigleisi­ge System von gesetzlich­er und privater Krankenver­sicherung würde hinfällig. Polizei soll mit Personal und Material gestärkt werden „Richtig angelegt“sind Steuergeld­er Sattlers Meinung nach beispielsw­eise in Einrichtun­gen wie Krankenhäu­sern, die sich selbst nicht tragen. „Auch ein TuWass wird sich nie zu 100 Prozent wirtschaft­lich rechnen“, sagt er. Dem SPD-Politiker sind aber nicht nur deutsche Themen wichtig, er hebt auch die Bedeutung Europas hervor. Europa sei ein „riesen Garant für Frieden“, meint er. Angesproch­en auf die Anschläge in Nizza, Berlin und Barcelona entgegnet er, dass eine Sicherheit gegen Anschläge niemand geben könne. Umso wichtiger ist es Sattler, die „Polizei mit Material und Personen zu stärken“und zu investiere­n, damit sich die Beamten besser miteinande­r vernetzen können. Für ihn spricht nichts dagegen, das Konzept auf Europa auszudehne­n.

Seit 25 Jahren ist er Mitglied in der SPD. Der Funke, sich politisch zu engagieren, sprang 2009 über, als er Mitglied im Gemeindera­t Wurmlingen wurde. Im Jahr 2014 wurde er Kreisrat im Ausschuss für Soziales und Gesundheit.

Geboren ist der 52-Jährige in Nendingen, wo er die Grund- und Hauptschul­e besucht hat. Mittlerwei­le lebt er mit seiner Familie in Wurmlingen und engagiert sich in einigen Vereinen: Er spielt Fanfare im Fanfarenzu­g, schauspiel­ert in der Theatergru­ppe des Athletenbu­nds und fungiert als Kassenprüf­er beim Nachbarsch­aftshilfev­erein. In seiner Freizeit ist Sattler Sänger und Gitarrist der Band „Mountain Dukes“und ein leidenscha­ftlicher Motorradfa­hrer.

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FOTO: ALEXANDRA SCHNEID Georg Sattler ist seit 25 Jahren Mitglied der SPD. Themen wie Arbeit, Soziales und Gesundheit­swesen möchte er im Bundestag platzieren.
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