Vettel vorne, Hamilton fehlt Grip
SEPANG (SID/sz) - Sebastian Vettel hat zwei Wochen nach seinem folgenschweren Startunfall von Singapur Stärke gezeigt und darf nun auf eine Überraschung im Duell mit WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton hoffen. Der deutsche Ferrari-Pilot dominierte das Freitagstraining zum Großen Preis von Malaysia beinahe nach Belieben. Hamilton und das so stark eingeschätzte Mercedes-Team hinkten auf dem Kurs in Sepang dagegen weit hinterher – und wurden sogar von einem der bislang so schwächelnden McLaren (Fernando Alonso) geschlagen.
„Es wäre schön, wenn das am Wochenende so bleibt“, sagte Vettel, „aber ich weiß ja nicht, was die anderen gemacht haben. Am Freitag kann man immer herumspielen und ein paar Dinge ausprobieren. Mercedes kommt bestimmt noch.“Beim ersten Aufgalopp für das Rennen am Sonntag (9 Uhr MESZ/RTL und Sky) fuhr Vettel nun aber in 1:31,261 Minuten in seiner eigenen Liga, sechs Zehntelsekunden trennten ihn auf seiner schnellsten Runde von seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen (1:31,865) aus Finnland. Hamilton und Valtteri Bottas hatten dagegen das gesamte Training über Probleme auf der Hinterachse und klagten über fehlende Haftung – mangels Grip lag der Engländer schließlich rund 1,4 Sekunden hinter Vettel. Damit belegte Hamilton nur den sechsten Rang, und MercedesMotorsportchef Toto Wolff erklärte: „Das war sicher einer der schlechtesten Freitage, an die ich mich erinnern kann. Wir hatten heute ein grundlegendes Problem.“ Starkregen und ein Gullideckel Am Morgen hatte der berüchtigte Starkregen in Malaysia die Teams zunächst ausgebremst. Die Strecke stand teilweise unter Wasser, und die Rennleitung musste die Einheit um 30 Minuten verkürzen. Echte Aufschlüsse über das Leistungsvermögen konnten erst im zweiten Training auf jetzt abgetrocknetem Kurs gewonnen werden. Die zweite Session indes wurde – rund 20 Minuten vor dem Ende – ebenfalls abgebrochen: Ein Gullideckel hatte sich gelöst und den Hinterreifen von Romain Grosjeans HaasBoliden aufgeschlitzt. Der Franzose prallte mit seinem Dienstfahrzeug heftig in die Streckenbegrenzung, blieb aber unverletzt.