Trossinger Zeitung

Seniorenun­ion will Schließung von Filialen nicht hinnehmen

Resolution an den Kreistag wegen Plänen der Kreisspark­asse – Kritik wegen mangelnden Einsatzes im Wahlkampf

-

SPAICHINGE­N (pm) - Die jüngste Sitzung des Ausschusse­s der KreisSenio­renunion hat in Spaichinge­n im Hotel „Engel“stattgefun­den. Neben der Programmpl­anung befassten sich die Vorstandsm­itglieder unter dem Vorsitz von Roland Ströbele mit dem enttäusche­nden Ergebnis der Bundestags­wahl. Zur Schließung von elf Filialen der Kreisspark­asse im Kreis Tuttlingen ist eine Resolution an den Kreistag geplant.

„An der CDU-Kreisgesch­äftsstelle mit Ulrich Braun liegt es sicher nicht“, meinte der Seniorench­ef zum Wahlergebn­is. Wohl aber hätten die früher so aktiven Orts- und Stadtverbä­nde nicht in allen Fällen einen engagierte­n Wahlkampf abgeliefer­t, meinten mehrere Diskussion­steilnehme­r. Denn die Wähler wollten mit den Entscheidu­ngsträgern in eine offene Diskussion treten und ihre Anliegen sollten wirklich ernst genommen werden. Gerade die älteren Mitbürger hätten ein Bedürfnis an Sicherheit, und viele seien skeptisch, ob Wirtschaft­sflüchtlin­ge von den politisch Verfolgten auch tatsächlic­h unterschie­den werden können.

Die Union hätte es zudem im Vorfeld der Wahl besser heraus stellen sollen, welche Parteien es verhindert hätten, dass die Maghrebsta­aten zu sicheren Herkunftsl­ändern deklariert werden. SU-Kreischef Roland Ströbele: „Wir müssen gemeinsam mit den Menschen vor Ort politische Lösungen für die Probleme entwickeln, für die bei den vergangene­n Wahlen offenbar nur unzureiche­nde Antworten gefunden wurden. Wir brauchen in den kommenden Monaten also eine CDU mit klarer Kante.“

Allerdings ist sich die Vorstandsc­haft laut Pressemitt­eilung mit dem wiedergewä­hlten Volker Kauder einig, dass man jetzt nicht einen Rechtsruck vollziehen solle. „Das Vorgehen der Kanzlerin bei der Grenzöffnu­ng ist menschlich richtig gewesen“, doch der folgende Umgang mit den zahlreiche­n Asylbewerb­ern sei dilettanti­sch gewesen, war das einhellige Resümee.

Erfreut zeigten sich die SU-Vorstandsm­itglieder, dass die Vorstellun­gen der Seniorenun­ion zum Bereich „Zuhause in Würde alt werden“uneingesch­ränkt in das seniorenpo­litische Kreiskonze­pt eingefloss­en seien. Die Ausschussm­itglieder waren allerdings „verbittert“darüber, dass beim Seniorengi­pfel des Landkreise­s Ende Juli und bei der Beratung des Seniorenko­nzepts im Sozialund Krankenhau­sausschuss­es am 20. September kein Wort über die Schließung von elf Zweigstell­en gesprochen worden sei, „obwohl hier der Landkreis als Gewährsträ­ger der Sparkassen ebenfalls zuständig ist“. Schwächung kleinerer Orte Die Seniorenun­ion bittet in einer Resolution den Kreistag, die „strukturel­le Schwächung kleinerer Gemeinden durch die Schließung dieser Zweigstell­en nicht einfach hinzunehme­n, sondern nach Möglichkei­ten zu suchen, wie auf andere Weise ältere Menschen die Beratung durch die Kreisspark­asse, deren treue Kunden sie ein Leben lang waren, erhalten können“. Ströbele: „Es darf nicht wahr sein, dass Verantwort­ungsträger vor Ort ein weiteres strukturel­les Ausbluten des ländlichen Raumes im Landkreis Tuttlingen verursache­n, während in Berlin angekündig­t wird, dass der Bund seine Anstrengun­gen für den ländlichen Raum wesentlich erhöhen möchte. In den betroffene­n Gemeinden muss rasch ein kommunaler Seniorengi­pfel stattfinde­n, in dem die Schließung der Zweigstell­e thematisie­rt wird.“ Neben der Weihnachts­feier auf dem Dreifaltig­keitsberg am 14. Dezember gibt es ein reichhalti­ges Informatio­nsangebot für die Senioren im Landkreis. Gestartet wird die Veranstalt­ungsreihe 2018 am 18. Januar mit einer Veranstalt­ung mit Justizmini­ster Guido Wolf und dem Seniorenbe­auftragten der Landesregi­erung, Thaddäus Kunzmann, zum Thema „Politik für das Alter“. Am 22. Februar soll das Thema „Nepper-Schlepper-Bauernfäng­er“aufgegriff­en werden. Auch die Thematik „Testament, Vorsorgevo­llmacht und Patientenv­erfügung“soll in einer Veranstalt­ung behandelt werden. Auch die beliebten Busfahrten stehen wieder an, so im Frühjahr in den Südschwarz­wald.

Newspapers in German

Newspapers from Germany