Bücher aus dem 19. Jahrhundert
Eine Sonderausstellung mit Verkauf zeigt wertvolle und alte theologische Schriften
TROSSINGEN -Alte Bibeln mit Goldschnitt, theologische Schriften, die im 19. Jahrhundert gedruckt worden sind: Eben solche literarischen Schätze gibt es beim Büchermarkt der Interessengemeinschaft (IG) Altes Rat- und Schulhaus Trossingen am Sonntag, 26. November, zu bewundern. Aber auch für Kaufinteressenten wird viel rund um die Reformation und Martin Luther geboten.
Zu den Glanzlichtern der Ausstellung gehören ein 1885 Neues Testament aus dem Jahr 1885 und das Werk „Wirksamkeit und Behandlung der Kirchenkonvente und GemeindeSitten-Gerichte“aus dem Jahr 1826.
Erfahrung mit antiquarischen Büchern haben Ruth und Rolf Fritsch in ihrer jahrelangen Arbeit beim wöchentlichen Bücher- und Schallplattenmarkt gesammelt. „Wir betreiben ihn für die IG Altes Rat- und Schulhaus“, sagt Ruth Fritsch. Der Verkauf, der immer donnerstags in der ehemaligen Kartonagenfabrik Birk stattfindet, haben damals die Heimatschützer ins Leben gerufen. Als diese ihren Verein im vergangenen Jahr auflösten, wechselte der Bücherverkauf zur IG. Denn diese hat sich dem Erhalt des alten Rat- und Schulhauses verpflichtet, eben einem Hauptanliegen der Heimatschützer. Mit dem Erlös aus dem Verkauf soll die Arbeit am Gebäude unterstützt werden.
Den Sonderverkauf will das Bücherteam um Ruth Fritsch ganz im Zeichen des Reformationstags gestalten. „Wir wollen zeigen, dass wir auch theologische Schriften und natürlich auch Werke über Martin Luther haben“, so Ruth Fritsch. Für die engagierte Trossingerin ist es wichtig, dass die Bücher zu Menschen kommen, die sie zu schätzen wissen. „Die Preise werden nicht sehr hoch sein“, kündigt sie an. Der Entwicklung, dass Bücher gekauft, von einer Person gelesen und dann entsorgt werden, möchte das Team des Büchermarkts entgegen wirken. Und fast schon nebenbei werden kleine Kostbarkeiten gerettet. Neben alten Gesangbüchern, in denen sich durchaus auch eine Widmung an ein einstiges Konfirmationsoder Kommunionskind finden kann, gibt es auch alte Bibeln und andere theologische Werke.
Eben in dieser Vielfalt liegt die Stärke des Büchermarkts. „Wir haben hier ein schönes Antiquariat“, sagt Ruth Fritsch und lässt ihren Blick über die vielen prallgefüllten Bücherregale schweifen. Der komplette Bestand speist sich aus Spenden und Haushaltsauflösungen. „Wir sortieren sehr bewusst aus“, sagt sie. Zwar bekomme jedes Buch einen Chance auf eine weitere Runde in einem heimischen Bücherregal, doch ein gepflegter Zustand sei Grundvoraussetzung. „Kaffee- oder Stockflecken können wir natürlich nicht unbeachtet lassen. Solche Bücher geben wir nicht in den Verkauf“, so Ruth Fritsch. Kein Buch gibt es hier zweimal. „Was doppelt ist, wird entsorgt“, erklärt Ruth Fritsch, wie ein möglichst breites Angebote gewährleistet werden soll.
Doch nicht nur Bücher können die Kunden hier finden. „Wir bieten auch Schallplatten und CDs“, sagt Ruth Fritsch. Das Publikum ist bunt gemischt. „Wir haben Stammgäste, aber auch Kunden, die nur gelegentlich kommen oder als Besucher von Trossinger Museen zum ersten Mal in die Stadt gekommen sind“, sagt sie. Die Schallplatten sind es, die besonders Studenten der Musikhochschule anlocken. Die stöbern dann gerne mal durch die Platten. „Die Nachfrage nach Schallplatten ist wieder gestiegen“, weiß Fritsch. Grund dafür sei die nachträgliche Digitalisierung der Schallplatten, die heutzutage kein Problem mehr sei. Der Sonderverkauf findet am Sonntag, 26. November, von 10.30 bis 17 Uhr in der alten Kartonagenfabrik Birk in der Löhrstraße 6 statt. Der reguläre Bücher- und Schallplattenmarkt findet immer donnerstags von 16 bis 19 Uhr statt. Auberlehaus,