Den Jugendlichen auf der Spur
Stadtjugendreferat startet in den Schulen eine Umfrage für alle Siebt- bis Zehntklässler
TROSSINGEN - In den kommenden Wochen werden alle Trossinger Schüler der siebten bis zehnten Klassen an einer Umfrage des Stadtjugendreferats teilnehmen. 840 Mädchen und Jungen bekommen dadurch die Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen. Die Ergebnisse sollen Anfang 2018 vorliegen.
Den Aufwand, den das Jugendreferat treiben muss, um die Umfrage vorzubereiten und auszuwerten, ist groß. Mindestens genauso groß soll aber auch ihr Nutzen sein, so die Hoffnung der Stadtjugendreferentin Lisa Nottmeyer. „Die Ergebnisse sollen Grundlage unserer künftigen Arbeit sein. In welche Richtung muss die Jugendarbeit gehen, welche Probleme haben die Trossinger Jugendlichen, welche Anliegen haben sie? Diese Fragen, aber auch die Lebenswirklichkeiten der Jugendlichen, interessieren uns.“
Auch Bürgermeister Clemens Maier ist gespannt auf die Ergebnisse und betont: „Es wird eine vollständige Erhebung, weil alle Schulen sich daran beteiligen.“Und tatsächlich profitiert die Umfrage auch vom Engagement der Schulen: Löhr-, Solwegund Realschule sowie das Gymnasium bauen den Fragebogen in den Unterricht ein. So soll eine möglichst hohe Beteiligung erreicht werden. Taschengeld und Eltern Die Umfrage ist anonym. Die Fragen selbst betreffen Schule und Freizeit, aber auch ganz persönliche Lebensbereiche. „Hast Du ein Zimmer für Dich alleine?“, „Sind Deine Eltern berufstätig?“, „Wie viel Taschengeld bekommst Du?“oder auch „Wie siehst Du Dich selbst?“.
Die Auswertung der knapp 840 Fragebögen wird eine Weile in Anspruch nemen, sagt Lisa Nottmeyer. Doch Anfang des kommenden Jahres sollen die Ergebnisse vorliegen und auch dem Gemeinderat präsentiert werden. Denn der könnte gefragt sein, wenn es um konkrete Projekte geht, die aus der Umfrage resultieren. „Vielleicht erfahren wir, dass sich die Jugendlichen mehr Möglichkeiten zum Treffen wünschen oder sich politisch einbringen wollen“, so die Stadtjugendreferentin. „Vielleicht gibt es auch Themen, die wir überschätzt haben und die für die Jugendlichen gar nicht von Bedeutung sind“, so Bürgermeister Clemens Maier. Sollten sich die Jugendlichen zusätzliche Anlaufpunkte wünschen, hofft der Bürgermeister auf ungenutzte Kapazitäten, wie den Farrenstall in Schura.
Bereits jetzt besuchen 40 bis 50 Jugendliche regelmäßig den Jugendtreff der Stadt. „Sie kommen aus allen Schularten und trotzdem bin ich mir sicher, dass uns viele Schüler bei der Umfrage widerspiegeln werden, dass sie uns noch nicht kennen“, vermutet Lisa Nottmeyer. Dies zu ändern, auch dazu soll die Umfrage beitragen. Akute Probleme mit Cliquen, die ihr Unwesen auf Spielplätzen oder am Bahnhof treiben, gebe es derzeit nicht, so die Jugendreferentin. Doch ein anderes Phänomen beobachtet sie: „Die Kinder, die draußen auch zu später Stunde unterwegs sind, werden immer jünger.“Auch dies einer der vielen Ansatzpunkte, dem sich das Team des Jugendreferats stellen möchte.