Kühe sollen Straßenkindern helfen
Tuttlinger Verein „Women for Women“arbeitet mit Kinderhilfswerk in Kenia zusammen
TUTTLINGEN - Milch ist neben Ugali, dem Maisbrei, eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel in Kenia. Der Tuttlinger Verein „Women for Women“stellt seit 2011 in Not geratenen Frauen und deren Kindern eine Milchkuh zur Verfügung, als wirkungsvolle Maßnahme, um die Existenz zu sichern. Nun richtet der Verein den Fokus auf Straßenkinder.
250 Euro kostet eine Kuh. Damit ist sie für alleinstehende Frauen auf dem schwarzen Kontinent ein Luxusgut: absolut unerschwinglich. Christina Schreiber, die zusammen mit ihrem Mann Bernhard Schreiber den Verein „Women für Women“gegründet hat, sagt, dass sie mittlerweile rund 360 Kühe vermittelt hat, um auf direktem und unbürokratischem Weg Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Keinerlei soziales Netz Denn vor allem Witwen und von ihren Männern verlassene Frauen seien von der herrschenden Not in Kenia am härtesten betroffen. Mit ihren Kindern leben sie unter unvorstellbaren Verhältnissen quasi von der Hand in den Mund. „Kein Einkommen oder wenn, dann nur sehr schlecht bezahlte Arbeit, kein soziales Netz, keine Möglichkeit, das Schulgeld für die Kinder aufzubringen“, zeichnen Schreibers die dortigen Lebensverhältnisse nach. Jeder Tag werde zu einer Herausforderung. Wer zu Hause nichts zu beißen bekommt, der haut ab. Die Zahl an Straßenkindern ist in Kenia ein großes Problem. Hier will „Women for Women“nun ansetzen: Zusammen mit der Organisation „Child Rescue Kenya“soll es den Kindern ermöglicht werden, wieder daheim zu leben. Wie? Mithilfe einer Kuh, sagt Schreiber: „Wir wollen die Kühe gezielt in solche Familien geben, damit die Kinder nach Hause geführt werden können.“ Kälbchen kommen zurück Dieses Jahr war sie bereits dreimal in Kenia, nächstes Jahr will sie für mindestens zwei Monate dorthin reisen, wahrscheinlich im April und Mai. Theresa Hassmann, Ansprechpartnerin für „Child Rescue Kenya“, lebt seit 15 Jahren vor Ort und ist mit einem Kenianer verheiratet. Solange die Straßenkinder nicht nach Hause können, sind sie in einem Kinderheim der Organisation untergebracht. Von dort aus wird die Rückführung geplant. Hier kommt „Women for Women“ins Spiel – und die Kühe.
Aus ökonomischer Sicht erwirtschafte eine Kuh schon ab dem ersten Tag eine Rendite. Und das bei wenig Kosten. Erworben werden nur landestypische Tiere. Deren Milchleistung sei zwar deutlich geringer als die „normaler“Milchkühe. Dafür seien sie robuster, pflegeleichter und anspruchsloser und könnten somit auch auf sehr kargen Böden oder brachliegenden Feldern gehalten werden.
Die Frauen bekommen vom Kenia-Team (seit 2013 hat „Women for Women“eigene Mitarbeiter vor Ort) eine Einweisung in die Kuhhaltung. Doch meistens seien die Bewohner der ländlichen Regionen ohnehin schon von klein auf mit der Haltung und dem Umgang von Kühen vertraut.
Das erstgeborene Kälbchen geben die Frauen an den Verein zurück. Gut 65 Kälbchen hat der Verein zwischenzeitlich bekommen. Nach deren Aufzucht werden die Tiere an bedürftige Frauen weiter gegeben. So auch an ein kleines Frauenprojekt in Butere, das ist rund 80 Kilometer von Kitale entfernt. Die Frauen stellen selbst Schmuck her. Mit den zehn Kühen, die sie von „Women for Women“bekommen, können sie ihren Lebensunterhalt absichern.
Auch dieses Projekt wird angegangen: Der Tuttlinger Verein will in Kenia ein Altenheim für Frauen errichten. Aktuell werden Spenden gesammelt für den Erwerb eines Grundstücks. Für Ihre Spende liegt Ihrer Zeitung ein Spendenaufruf mit einem Überweisungsträger bei. Alle Beiträge sind zu finden unter www.schwaebische.de/weihnachtsspendenaktion insgesamt 50,8 Millionen Euro (2015) auf 51,5 Millionen Euro an. Die Taschendiebe bedienen sich verschiedener Varianten, um an ihre Beute zu kommen. Zum Beispiel ist in den engen Gassen zwischen den Weihnachtsständen der „Drängel-Trick“sehr beliebt: Hier kommt der Dieb seinem Opfer unangenehm nahe, dieses wendet sich ab und „bietet“dem Dieb so unbewusst die umgehängte Tasche oder das Handy in der Jackentasche an. So hat der Dieb ein leichtes Spiel.
Eine weitere Masche ist es, die Kleidung des ausgesuchten Opfers mit Senf, Ketchup oder einer anderen Flüssigkeit zu beschmutzen. Beim anschließenden Reinigungsversuch