Zur Musik gibt es süße Leckereien
Rund 125 Besucher kommen zum Schokoladenkonzert
TUTTLINGEN - Beim Schokoladenkonzert von Christina Rommel und Chocolatier Dirk Beckstedde haben sich am Sonntagabend rund 125 Besucher im kleinen Saal der Tuttlinger Hallen so richtig verwöhnen lassen. Applaus für die Sängerin und ihre fünfköpfige Band, genüssliche „Mmmhs“für die süßen Leckereien.
Während die blondgelockte Thüringerin ihrem Publikum mit Popsongs rund um das essbare Glück den Mund wässrig machte, war der Fachmann aus Lippstadt fest am Arbeiten.
Sechs verschiedene Köstlichkeiten bereitete Beckstedde „live“zu, die dann von den drei Schokoladenmädchen Nina, Tamara und Nicole aus Tuttlingen im Saal herumgereicht wurden. Zunächst ein edelbitteres Karré mit Flitter – „nichts für Goldstauballergiker“, warnte der Chocolatier verschmitzt lächelnd. „Wir nennen das auch ‚Pecaré‘, also ‚ich werde sündigen‘ auf Spanisch“, fügte er hinzu.
Christina Rommel fand rasch Kontakt zum Tuttlinger Publikum, flirtete und erzählte die eine oder andere frivole Geschichte. Doch auch die Vermittlung von Information gehört zu ihrem Programm, mit dem sie schon seit acht Jahren deutschlandweit erfolgreich ist. So zählte sie die Stationen der Entwicklung der Schokolade vom bitteren Gebräu der Azteken über Coenraad van Houtens revolutionäre Erfindung der KakaoMühle bis zu englischen Mint-Täfelchen und italienischem Nougat. Gelächter erntete ein Besucher, als er auf Rommels Frage nach der größten Erfindung der Schweizer spontan „Ricola!“rief. Zu ihrem schrittweisen Genusskurs bat die Thüringerin zwei Frauen auf die Bühne: Margarethe und Miri. Beim Raten des fruchtigen Inhalts der folgenden Leckerei lagen die beiden mit „Kirsche“nur knapp daneben – es war Marc de Champagne.
Zu eingängiger „Naschmusik“der Band verspeisten die Gäste die „geigelten Trüffel“und leckten sich genüsslich die Lippen. Beckstedde verriet auch, wie die hübschen Muster auf die glatte Oberfläche der Orangen-Pecarés kommen, was sich hinter dem Begriff „Ganache“versteckt und dass, was ein „Überziehgitter“ist.
Christina Rommel schwärmte von New York und von Tuttlingen, gefiel mit ihrer angenehmen Stimme und dem herzlichen Lachen und bewies, dass sie auch Gitarre spielen kann. Dass man nicht jedes Wort der Texte verstand, dass sich dabei mal „schmilzt“auf „erfüllst“reimen musste, störte niemanden im Saal. Als Zugabe sang sie noch vom Verspeisen des Schokoladenweihnachtsmanns und schickte die Gäste mit einem gefühlvollen Solo ins Foyer, an den noch munter sprudelnden Schokoladenbrunnen. „Wie im Schlaraffenland“, meinte eine Besucherin zufrieden.