Köln erntet Kritik von allen Seiten
KÖLN (dpa) - Die Fans sind verärgert, erste Medien fordern einen Rücktritt des Präsidenten, die Vereinsikone äußert aus Japan ihr Unverständnis: Nach der Trennung vom beliebten Trainer Peter Stöger stehen die Vereinsbosse des 1. FC Köln massiv in der Kritik. „So geht man nicht miteinander um“, schrieb der Ur-Kölner Lukas Podolski in seiner Kolumne in der „Fußball Bild“. „Das kann man anders lösen, jetzt gibt es nur Verlierer“, ließ der Weltmeister wissen. Überhaupt sei beim FC „in den letzten Wochen doch einiges schief gelaufen“. Fans machten ihrem Unmut in sozialen Netzwerken Luft, in den Medien ist die Stimmungslage eindeutig. In die Kritik zu geraten für die Entlassung des Trainers, der die schlechteste Zwischenbilanz der Bundesligahistorie nach 14 Spieltagen zu verantworten hat, muss man erst einmal schaffen.
„Offenbar können wir es im Moment nur falsch machen“, sagte Vizepräsident Toni Schumacher kürzlich in einem „kicker“-Interview. Das Ganze ist irgendwie aber auch selbst verschuldet. Zwar haben der Vorstand und Geschäftsführer Alexander Wehrle am jahrelangen Aufschwung einen ähnlich hohen Anteil wie Stöger und der ehemalige Sportchef Jörg Schmadtke. Allerdings gaben sie in der Krise durch Zick-ZackKurse, taktische Fehler und Indiskretionen keine gute Figur ab. Auch intern gibt es in der Führungsspitze Spannungen. „Wir müssen mal über unsere Gremienarbeit nachdenken“, sagte Spinner. „Was alles an die Öffentlichkeit gekommen ist, ist wirklich bedenklich.“Interimstrainer Stefan Ruthenbeck fing sich einen Rüffel ein, weil er seinen Aufstieg vor seinen U19-Spielern ankündigte. Eine solche Außenwirkung macht die Suche nach Nachfolgern für Schmadtke und Stöger nicht einfacher. Beim Manager befinde man sich immerhin „auf der Zielgeraden“, versicherte Wehrle.