Pionier des Jazz in Südafrika
Trompeter und Sänger Hugh Masekela ist tot – Er engagierte sich gegen die Apartheid
JOHANNESBURG (AFP) - Die südafrikanische Jazzlegende Hugh Masekela ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Trompeter und Sänger verstarb am Dienstag in Johannesburg nach einem „langen und mutigen Kampf“gegen Prostatakrebs, wie seine Familie erklärte. Masekela war einer der bekanntesten Jazzmusiker Afrikas. Während seiner langen Exiljahre engagierte er sich zudem gegen die Apartheid in seiner Heimat. Südafrikas Staatschef Jacob Zuma würdigte Masekela als „Pionier des Jazz in Südafrika, legendären Trompeter, Kulturaktivisten und Veteranen des Befreiungskampfes“. Er habe „die Fackel der Freiheit am Leben erhalten“, durch seine Musik gegen die Apartheid gekämpft und international Unterstützung für die Apartheidgegner mobilisiert.
Masekela hatte seine Heimat in den 1960er-Jahren wegen der Rassentrennung und Diskriminierung von Schwarzen verlassen. Er kehrte erst nach der Freilassung des Freiheitskämpfers und späteren Präsidenten Nelson Mandela im Jahr 1990 nach Südafrika zurück. Einer seiner größten Hits ist das Lied „Bring Him Back Home“, in dem er eine Freilassung Mandelas forderte. Auch in anderen Liedern setzte er sich mit der Apartheid auseinander.
Masekela wuchs in der östlich von Johannesburg gelegenen Kleinstadt Witbank auf. Seine erste Trompete bekam er von dem Anti-ApartheidAktivisten Trevor Huddlestone. „Ich fühlte mich wie ein Fisch im Wasser“, sagte Masekela dazu einmal. „Es war ganz natürlich.“
Als junger Mann verließ er Südafrika, studierte in New York an der Manhattan School of Music und hatte Kontakte zu Jazzgrößen wie Dizzy Gillespie und der südafrikanischen Sängerin Miriam Makeba, mit der er kurzzeitig verheiratet war. In Los Angeles traf er Musiklegenden wie Jimi Hendrix und Marvin Gaye. In seinen Songs vermischte er Elemente von Jazz, Soul und traditioneller südafrikanischer Musik. 1968 stürmte er mit seinem Hit „Grazing In The Grass“die Charts.
Später lebte der Grammygewinner jahrelang in westafrikanischen Ländern und musizierte unter anderem mit dem nigerianischen Afrobeat-Superstar Fela Kuti. In den 1980er-Jahren baute er ein mobiles Aufnahmestudio in Botswana auf und ging mit Paul Simon auf Tour.
Neben der Musik prägten Drogenund Alkoholexzesse sein Leben. Geld, Drogen, Liebe, Lust und Musik hätten ihn „trunken“gemacht, schrieb er einmal – „und ich hatte es nie eilig, nüchtern zu werden“. Bis ins hohe Alter gab der charismatische Masekela energiegeladene Konzerte und zog Zuhörer in seinen Bann.