Entthront, aber zuversichtlich
Eric Frenzel sieht sich nach Platz sechs beim Seefeld-Triple auf einem guten Weg
SEEFELD (dpa/SID) - Der entthronte König von Seefeld zog symbolisch seine Mütze vor dem Nachfolger, dann blickte Eric Frenzel schon wieder kämpferisch nach vorne. Platz sechs war für den Oberwiesenthaler ein erstes Lebenszeichen in Sachen Olympiamedaillen. Währenddessen feierte der Japaner Akito Watabe seinen ersten großen Einzelerfolg mit dem Gewinn des Seefeld-Triples in der Nordischen Kombination. Dass mit ihm und dem Norweger Jarl Magnus Riiber auch Fabian Rießle auf das Siegerpodest springen konnte, war aus deutscher Sicht ein versöhnlicher Abschluss, auch wenn Frenzels Siegesserie in Tirol gerissen ist.
„Es geht in die richtige Richtung. Wir haben Fortschritte auf der Schanze gemacht. In Fabian Rießle und Vinzenz Geiger haben wir zwei Leute nach vorn gebracht, die die anderen nicht immer auf der Rechnung haben, und in Eric Frenzel einen, der sich zur richtigen Zeit Selbstvertrauen geholt hat“, analysierte Bundestrainer Hermann Weinbuch die Seefeld-Tage.
Bei Rießle und dem erst 20 Jahre alten Geiger klappte auf den WM-Anlagen von 2019 fast alles. „Ich habe noch Reserven auf der Schanze, aber es läuft immer besser“, sagte Rießle, der den Schlussspurt um Platz drei erst nach Auswertung des Zielfotos für sich entschied. „Ich hatte wohl einen halben Zeh Vorsprung“, scherzte der Breitnauer. Geiger nahm es gelassen. „Fabi“, sagte der Oberstdorfer, „hat den dritten Platz total verdient.“
Eric Frenzel scheint indes die Lösung für sein Sprungproblem gefunden zu haben. Er verwendete am Sonntag eine neue Bindung. „Es waren die besten Sprünge während der Seefeld-Tage. Darauf lässt sich aufbauen“, sagte er. Auf so einen Kick wartet Vierfach-Weltmeister Johannes Rydzek noch immer. „Aber auch ihm fehlt nicht viel, seine Sprünge sind gar nicht so schlecht. Es sind Kleinigkeiten, die er verbessern muss. Dafür ist bis Olympia noch Zeit“, analysierte Sprungtrainer Ronny Ackermann.