Friesinger-Postma lobt Pechstein
Nach Platz 9 über 3000 Meter traut die einstige Rivalin der Eisschnellläuferin über 5000 Meter eine Medaille zu
PYEONGCHANG (SID) - Einst waren sie Dauerrivalinnen. Nun hat die dreimalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Anni Friesinger-Postma Claudia Pechstein, die bei ihrem ersten Auftritt in Pyeongchang achtbare Neunte über 3000 Meter wurde, gelobt. Friesinger traut der 45-Jährigen durchaus zu, bei ihrer Spezialdisziplin über 5000 Meter die insgesamt zehnte Olympiamedaille zu gewinnen. „Claudia ist dafür bekannt, dass sie gleichmäßig durchläuft. Wenn sie wie ein Diesel Speed aufgenommen hat, kann sie das durchziehen“, sagte Friesinger-Postma, „Claudia hat vom ganzen Starterfeld die meisten 5000Meter-Läufe in den Beinen, sie hat sie auch oft genug gewonnen.“
Pechstein war am Samstag in 4:04,49 Minuten Neunte über 3000 m geworden.
Die 41-jährige Friesinger-Postma, die 2010 zurücktrat, galt zu ihrer aktiven Zeit als größte Konkurrentin Pechsteins. Ihr Schlagabtausch auf und neben dem Eis war über Jahre ein viel diskutiertes Thema. Während der Winterspiele in Pyeongchang arbeitet Friesinger-Postma als Expertin für Eurosport.
Dass Pechstein im Alter von fast 46 Jahren auf den „langen Kanten“noch immer um Medaillen läuft, liege auch an einer fehlenden Entwicklung im Langstreckenbereich. „Die Weltspitze ist enger zusammengerückt. Aber auf den ganz langen Distanzen ist nicht so viel passiert. Deswegen kann sie auch noch sehr, sehr gut mithalten“, sagte FriesingerPostma. Als Beispiel nannte sie den 3000-m-Weltrekord der Kanadierin Cindy Klassen (3:53,34 Minuten), der seit 2006 Bestand hat.
Ihrer Zeit als Athletin trauert Friesinger-Postma nicht hinterher. „Ich leide mit, ich fiebere mit. Ich würde manchmal am liebsten anschieben. Aber ich weiß, dass ich das Karriereende bewusst beschlossen habe. Ich hatte drei Knieoperationen und bin inzwischen glückliche Mutter. Ein Comeback? Nein, lieber nicht“, sagte sie: „Einzig der Massenstart würde mich reizen.“