Realschule hat erstmals Schulsanitäter
Jugendliche helfen ab sofort bei kleineren Notfällen
SPAICHINGEN - Sieben frisch ausgebildete Schulsanitäter haben an der Spaichinger Realschule ihren Dienst aufgenommen. In Zweierschichten sind sie jederzeit bereit für den Notfall. Sie sind die ersten Schulsanitäter an ihrer Schule.
Zwei Diensthandys haben die neuen Schulsanitäter von der Schule bekommen. Darauf sind sie immer erreichbar, alle Lehrer haben ein Kärtchen mit den Nummern einstecken. Die beiden Handys sind die einzigen, die während des Unterrichts eingeschaltet bleiben dürfen. Kommt ein Anruf, dürfen die Sanitäter den Unterricht verlassen und zum Helfen ausschwärmen.
Gut vorbereitet Ob Nasenbluten, Bauchschmerzen oder Schnittwunden: Lena, Evelyn, Joshua, Luis, Jonathan, Alysée und Jule sind für alle Eventualitäten vorbereitet. Bei kleineren Unglücken können sie selbst helfen, in schlimmeren Fällen den Krankenwagen rufen. Im letzten Jahr haben sie gemeinsam einen Erste-Hilfe-Kurs bei Maximilian Kaiser vom DRK Hausen ob Verena besucht, der vom Kreisverband Tuttlingen organisiert wurde. Etwa alle zwei Wochen treffen sie sich mit ihrem Ausbilder zum Auffrischen und Wiederholen. „Sie sind sehr wissbegierig und machen die Maßnahmen wirklich ordentlich“, sagt Kaiser.
Das Können stimmt also. Und seit kurzem stimmt auch die Ausrüstung. Von der Barmer Krankenkasse haben die Schüler einen Notfallrucksack erhalten, prall gefüllt mit Verbandsmaterial, Kompressen, Blutdruckund Pulsmessgerät.
Helfen macht Spaß „Ich habe mich gemeldet, weil ich gerne Menschen helfe“, sagt Evelyn, die in die 7. Klasse geht. Joshua aus der Neunten hat das gleiche Motiv. Außerdem sei das Engagement „gut für die Zukunft und für den Führerschein“. Luis geht in der Freizeit zum DRK Hausen. Auch dem Zehntklässler macht Helfen einfach Spaß. Die Gruppe wird an der Schule von Lehrerin Sigrun Schwarz geleitet. „Ich war total motiviert, das zu machen. Es ist gut, wenn die Schüler an solche Dinge herangeführt werden.“Als Rettungsschwimmerin hat sie selbst einen Hintergrund als Helferin in der Not.
Noch muss einiges getan werden, bis der Betrieb rund läuft. Es muss geklärt werden, wer wann den Schlüssel zum eigens eingerichteten Raum in der alten Schulbibliothek hat, das Zimmer muss neu gestaltet, Aufgaben müssen verteilt werden.
Viel zu tun also. Mit dem Engagement in der Schule muss es aber nicht enden. „Wir können jetzt ja auch auf der Straße helfen“, sagt Alysée. Sie kann sich vorstellen, auch beruflich als Sanitäterin zu arbeiten: „Viele in meiner Familie arbeiten in dem Bereich und mir macht es auch Spaß.“
Darauf, dass einige der jungen Schulsanitäter diesen Weg einschlagen, hofft auch Maximilian Kaiser. „Es wäre schön, wenn einige dabei bleiben, ohne Jugendliche geraten wir wie alle Vereine in einen Teufelskreis.“
Gelegenheit, noch mehr junge Schüler zu begeistern, haben die Schulsanitäter am Freitag, 2. März. Dann wollen sie sich beim Schnuppertag an der Realschule mit Vorführungen und Plakaten vorstellen.