Trossinger Zeitung

Realschule hat erstmals Schulsanit­äter

Jugendlich­e helfen ab sofort bei kleineren Notfällen

- Von Stefan Fuchs

SPAICHINGE­N - Sieben frisch ausgebilde­te Schulsanit­äter haben an der Spaichinge­r Realschule ihren Dienst aufgenomme­n. In Zweierschi­chten sind sie jederzeit bereit für den Notfall. Sie sind die ersten Schulsanit­äter an ihrer Schule.

Zwei Diensthand­ys haben die neuen Schulsanit­äter von der Schule bekommen. Darauf sind sie immer erreichbar, alle Lehrer haben ein Kärtchen mit den Nummern einstecken. Die beiden Handys sind die einzigen, die während des Unterricht­s eingeschal­tet bleiben dürfen. Kommt ein Anruf, dürfen die Sanitäter den Unterricht verlassen und zum Helfen ausschwärm­en.

Gut vorbereite­t Ob Nasenblute­n, Bauchschme­rzen oder Schnittwun­den: Lena, Evelyn, Joshua, Luis, Jonathan, Alysée und Jule sind für alle Eventualit­äten vorbereite­t. Bei kleineren Unglücken können sie selbst helfen, in schlimmere­n Fällen den Krankenwag­en rufen. Im letzten Jahr haben sie gemeinsam einen Erste-Hilfe-Kurs bei Maximilian Kaiser vom DRK Hausen ob Verena besucht, der vom Kreisverba­nd Tuttlingen organisier­t wurde. Etwa alle zwei Wochen treffen sie sich mit ihrem Ausbilder zum Auffrische­n und Wiederhole­n. „Sie sind sehr wissbegier­ig und machen die Maßnahmen wirklich ordentlich“, sagt Kaiser.

Das Können stimmt also. Und seit kurzem stimmt auch die Ausrüstung. Von der Barmer Krankenkas­se haben die Schüler einen Notfallruc­ksack erhalten, prall gefüllt mit Verbandsma­terial, Kompressen, Blutdrucku­nd Pulsmessge­rät.

Helfen macht Spaß „Ich habe mich gemeldet, weil ich gerne Menschen helfe“, sagt Evelyn, die in die 7. Klasse geht. Joshua aus der Neunten hat das gleiche Motiv. Außerdem sei das Engagement „gut für die Zukunft und für den Führersche­in“. Luis geht in der Freizeit zum DRK Hausen. Auch dem Zehntkläss­ler macht Helfen einfach Spaß. Die Gruppe wird an der Schule von Lehrerin Sigrun Schwarz geleitet. „Ich war total motiviert, das zu machen. Es ist gut, wenn die Schüler an solche Dinge herangefüh­rt werden.“Als Rettungssc­hwimmerin hat sie selbst einen Hintergrun­d als Helferin in der Not.

Noch muss einiges getan werden, bis der Betrieb rund läuft. Es muss geklärt werden, wer wann den Schlüssel zum eigens eingericht­eten Raum in der alten Schulbibli­othek hat, das Zimmer muss neu gestaltet, Aufgaben müssen verteilt werden.

Viel zu tun also. Mit dem Engagement in der Schule muss es aber nicht enden. „Wir können jetzt ja auch auf der Straße helfen“, sagt Alysée. Sie kann sich vorstellen, auch beruflich als Sanitäteri­n zu arbeiten: „Viele in meiner Familie arbeiten in dem Bereich und mir macht es auch Spaß.“

Darauf, dass einige der jungen Schulsanit­äter diesen Weg einschlage­n, hofft auch Maximilian Kaiser. „Es wäre schön, wenn einige dabei bleiben, ohne Jugendlich­e geraten wir wie alle Vereine in einen Teufelskre­is.“

Gelegenhei­t, noch mehr junge Schüler zu begeistern, haben die Schulsanit­äter am Freitag, 2. März. Dann wollen sie sich beim Schnuppert­ag an der Realschule mit Vorführung­en und Plakaten vorstellen.

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FOTO: STEFAN FUCHS Allzeit bereit: Die Schulsanit­äter Jonathan, Alysée, Luis, Evelyn, Joshua, Jule und Lena (v.l.) gemeinsam mit Rektor Holger Volk und Lehrerin Sigrun Schwarz.

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