Spiel des Tages
Kurioserweise haben die beiden Bezirksliga-Absteiger in einer Umfrage unserer Zeitung vor der Saison jeweils den anderen Verein als heißesten Anwärter für den Aufstieg angegeben. Sportlich haben sowohl der SVW als auch die Heuberger die Vorschusslorbeeren bestätigt. Die Rolle des Favoriten wollen die Spielertrainer Benjamin Raidt und Paul Ratke aber nicht haben. Während Bubsheims Antreiber sich nicht festlegt, sagt Wurmlingens Coach Raidt: „Wenn man die Vorrunde betrachtet, schiebe ich den Ball eher dem SV Bubsheim zu.“ Wurmlingen will Druck auf Bubsheim erhöhen Beim Blick auf die Tabelle hat er Recht. Die Partie steht eigentlich unter verkehrten Vorzeichen. Das Wetter hat dafür gesorgt, dass die noch ungeschlagenen Bubsheimer in Wurmlingen tabellarisch der Herausforderer sind. Mit drei Spielen, aber nur einem Zähler Rückstand ist der SVB gefühlter Tabellenführer. Mehr als die Aussicht, später an den Platz an der Sonne zurückkehren zu können, will der SVW den Gästen aber auch nicht zugestehen. Heißt: Wurmlingen will gewinnen und bei dann vier Punkten Vorsprung die Spitzenposition behalten. „Wenn wir gewinnen, ist das ein wichtiger Schritt“, sagt Raidt.
Den Druck, aufsteigen zu müssen, habe sein Team nicht, meint Wurmlingens Coach. Er soll etwas „Neues kreieren“. Aber: „Wenn es klappt, wäre es schön.“Der Wurmlinger Coach spekuliert, dass sich Bubsheim in den folgenden Nachholspielen gegen den SC 04 Tuttlingen II (Donnerstag, 15. März), den SV Renquishausen (Mittwoch, 21. März) oder gegen die SpVgg Trossingen II (Donnerstag, 29. März) schwer tun könnte. Gerade bei den Zweitvertretungen der Bezirksligisten könnten Akteure zum Sammeln von Spielpraxis eingesetzt werden. „Dann sind die Reserven stärker als in der Vorrunde“, mutmaßt Raidt.
Das ist aber Zukunftsmusik. Erst einmal steht das Spitzenspiel auf dem Programm. Für beide Vereine sei die Vorbereitung durchwachsen gewesen, meinten die Trainer. „Wir sind fit. Aber was das Spielerische angeht, ist es schwer etwas zu sagen“, sagt Ratke und gibt damit die Meinung seines Gegenübers wider. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich wie im Hinspiel, das der SVB 1:0 gewann, wieder ein Kampfspiel entwickelt, ist durchaus hoch. Deshalb sagt Ratke, müsse es bei seinen Spielern im Kopf stimmen. „Fußball spielen können die Jungs.“Beim Test gegen die SpVgg Trossingen (0:4) habe „alles gefehlt. Ängstlich, keine Leidenschaft, kein Kampf“, monierte Ratke, der auf Wadim Greb (Meniskus) verzichten muss. Der Abwehrspieler fällt wohl den Rest der Saison aus.
Der SVW hat alle Spieler an Bord. Auch Kenny Heindel steht nach seiner Bänderverletzung wieder zur Verfügung. Zwar rechnet Raidt, dass es zwei bis drei Wochen dauern werde, bis sein Team das Niveau vom Ende der Hinrunde erreichen wird. Positiv stimmt den Wurmlinger Spielertrainer, dass die Mannschaft komplett ist und sich gefunden hat. Nach dem Abstieg und dem personellen Umbruch sei der SVW „jedes Spiel besser rein- und erst Mitte der Vorrunde in Tritt gekommen.“Das 0:1 in Bubsheim bewertet Raidt als „eines unserer schwächsten Spiele.“Aber verlieren hätte Wurmlingen auch nicht müssen. Eine Aussage, die es nicht leichter macht, einen Favoriten zu finden.