Rumoren wird kommen
Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die Kosten für die Sanierung der städtischen Gymansien wird mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich gedacht. Vor drei Jahren hatte die Stadt noch gehofft, die 30-Millionen-Euro-Grenze zu unterschreiten. Jetzt muss sich die Stadt wohl mit Kosten von 70 Millionen Euro anfreunden. Eine stolze Summe, die zeigt, dass in den vergangenen Jahren viel zu sehr bei der Ertüchtigung der Gymnasien gespart worden ist.
Das Ganze sollen die Unternehmen der Stadt mitbezahlen. Die Idee klingt auf den ersten Blick plausibel, denn gut ausgebildete Schüler sind möglicherweise gute BA-Studenten oder tolle Auszubildende und damit später gute Arbeitnehmer.
Sie tragen aber auf den zweiten Blick dazu bei, dass die Unternehmen so erfolgreich sind und damit einen Gutteil der bisherigen 37 Millionen Euro an Gewerbesteuer pro Jahr erzielen, die die Stadt bereits einnimmt. Das bleibt in der Diskussion zumindest bisher unberücksichtigt. Ein Rumoren in der Wirtschaft dürfte angesichts der drohenden Steuererhöhung bei dem internationalen Kostendruck nicht ausbleiben.
Wie häufig fragt die Stadt bei Unternehmen an, wenn es um ein Sponsoring geht? Erinnert sei an das Wasserspiel, das bald auf dem Marktplatz entsteht und von Aesculap finanziert wird. Gut möglich, dass sich die Stadt dann mehr Absagen einfängt als bisher.
Guter Rat ist teuer bei der Finanzierung der Sanierung. Ob die Erhöhung des Gewerbesteuer-Hebesatzes der richtige Hebel ist, wird sich zeigen müssen. c.gerards@schwaebische.de