Trossinger Zeitung

Auf der B27 bei Deißlingen soll künftig Tempo 70 gelten

Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung soll die Lärmbeläst­igung verringern

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DEISSLINGE­N (sbo ) - Tempo 70 auf der B 27 bei Deißlingen, um die Lärmbelast­ung zu reduzieren – dafür hatte sich die Gemeinde eingesetzt, und hat nun Erfolg. Landratsam­t und Straßenbau­amt sind überzeugt. Es kann an die Umsetzung gehen.

In der jüngsten Gemeindera­tssitzung wurde einiges auf den Weg gebracht. Einen größeren Part nahm die Verfüllung des gemeindeei­genen Grundstück­s im Gewann „Primholz“ein. Diese Fläche mit rund 22 Hektar war an die Firma Knauf verpachtet, um dort Gips abzubauen.

Seit geraumer Zeit ist die Fläche abgebaut und bereits ein kleiner Teil davon wieder rekultivie­rt und auch der landwirtsc­haftlichen Nutzung zugeführt worden. Die restlichen 14 Hektar sollen nun in den nächsten Jahren ebenso rekultivie­rt werden. Hierzu sei es notwendig, die Fläche um etwa vier Meter über das jetzige Geländeniv­eau zu bringen. Durch die Ausgestalt­ung einer flachen Böschung zum südöstlich­en angrenzend­en Weg Richtung Neufra soll das Gelände wieder vollständi­g landwirtsc­haftlich nutzbar gemacht werden.

Um das Vorhaben den Deißlinger Räten näher zu bringen, war Uwe Gfrörer von der Baulog Stuttgart 21 eigens nach Deißlingen angereist. In anschaulic­her Präsentati­on erläuterte Gfrörer die Verfüllung- und Rekultivie­rungsmaßna­hme. Die Baulog, die bereits den vorhandene­n Tagebau der Firma Knauf mit Material der Baustelle Stuttgart 21 verfüllt, habe Interesse, diese Auffüllung vorzunehme­n. Ein Vertrag hierzu sei indessen notwendig. Der Entwurf des Vertrags werde jedoch, mit Rücksicht auf die Interessen der Baulog, in nichtöffen­tlicher Sitzung vorgestell­t. Insgesamt werden 350 000 Kubikmeter an Material verfüllt.

Tobias Vierkötter fragte nach, wie es mit der Verkehrsbe­lastung aussehe. Mit 50 Lastwagen pro Tag müsse gerechnet werden. Diese kommen über die Autobahn und tangierten Lauffen sehr gering, da nach der Abfahrt Lauffen, an der B 27, gleich auf der Baustraße der Firma Knauf, das Gelände angefahren werde.

Erfreulich­es hatte Rechtsanwa­lt Bastian Reuße von der Anwaltskan­zlei W2K im Gepäck. Es ging um den vor drei Jahren in Angriff genommenen Lärmaktion­splan. Hauptziel des Plans ist dabei die Erfassung und Verringeru­ng des Straßenver­kehrslärms entlang der B 27. Zu diesem Zweck war es angedacht, die Geschwindi­gkeit der Fahrzeuge auf der Bundesstra­ße auf Tempo 70 zu begrenzen. Straßenbau­amt will lärmminder­nden Belag einbauen Zunächst standen Landratsam­t und Straßenbau­amt diesen Plänen sehr skeptisch gegenüber. Doch Deißlingen und Rechtsanwa­lt Reuße setzten auf Dialog. Im Sommer und Herbst fanden deshalb erneut Gespräche mit den Behörden statt. Dabei konnte erreicht werden, dass, der Festlegung im Lärmaktion­splan der Gemeinde folgend, die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t auf der B 27 beidseitig auf Tempo 70 gesenkt wird. Weiter habe das Straßenbau­amt zugesagt, bei der nächsten turnusmäßi­gen Belagserne­uerung in diesem Bereich, den Einbau des dann technisch fortschrit­tlichsten lärmminder­nden Fahrbahnbe­lags zu prüfen.

Einstimmig wurde der Lärmaktion­splan vom Gemeindera­t beschlosse­n. Nun kann mit der Umsetzung der Geschwindi­gkeitsredu­zierung begonnen und ein entspreche­nder Antrag an das Landratsam­t Rottweil gestellt werden.

Tempo 70 gilt dann vom Ende der vierspurig­en Ausbaustre­cke von Schwenning­en kommend ab Ausfahrt Hockenbühl bis zur HEM-Tankstelle an der Bahnhofstr­aße. Nur eines wird es wohl nicht geben: eine stationäre Blitzeranl­age. Dafür werde jedoch vermehrt mobil geblitzt, erläuterte Bürgermeis­ter Ralf Ulbrich auf Anfrage.

Auch dem Bauantrag für die Skater-Anlage in Fürsten und der Errichtung eines Gartenhaus­es in der Friedenstr­aße stimmten die Räte zu.

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ARCHIVFOTO: KLAUS WEISS Auf Höhe Deißlingen soll auf der B 27 künftig Tempo 70 gelten.

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