Firmenchefs stehen hinter Laga-Bewerbung
Landesgartenschau soll die Donau in Tuttlingen mehr erlebbar machen – Rundtour mit vielen Informationen
TUTTLINGEN - Ihre Idee von einer Landesgartenschau, die die Themen Arbeiten, Wohnen, Natur und Erholung zusammenbringt, haben Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck und Michael Hensch, Leiter der Abteilung Umwelt- und Grünplanung bei der Stadt, am Mittwoch bei einer Bustour präsentiert.
Der Einladung der Stadt folgten rund 30 Interessierte. Die 90-minütige Runde startete am Bahnhof und endete in der Karl-Storz-Straße. Das verdeutlicht wie groß das mögliche Landesgartenschau-Areal werden könnte – sollte Tuttlingen den Zuschlag zur Ausrichtung bekommen. Bürgergärten hinterm Bahnhof Mitte April kommt die Bewertungskommission. Dann muss alles passen. Damit die Stadt den Rückhalt vonseiten der Wirtschaft für die Bewerbung präsentieren kann, werden bei dem Besuch laut Beck unter anderem auch die Chefs der drei großen Tuttlinger Medizintechnik-Unternehmen Aesculap (Joachim Schulz), Karl Storz (Sybill Storz) und KLS Martin (Karl Leibinger) dabei sein. Mit dem geplanten Durchbruch in der Bahnhofsunterführung in Richtung Kleingartenanlage, die als neue Bürgergärten entwickelt werden könnten, begann der Vortrag von Beck und Hensch. Dort ist auch das erste Kerngebiet der möglichen Landesgartenschau zu finden. Das Ziel ist es, mit dem Durchbruch die Donau, die Gärten und das Koppenland enger zusammenrücken zu lassen.
Während der Fahrt in Richtung Nendinger Allee sprach Beck von der Weimarstraße als Nadelöhr. Der gemeinsame Geh- und Radweg entlang der Donau – „mit all seinen Gefahren“(Beck) – soll getrennt werden. Auch sollten die vielen parkenden Autos weg, doch dafür sei laut Beck eine Alternative vonnöten. Ohne diese wolle er nicht den Aufschrei der Autofahrer hören. „Wenn man am Wochenende die Weimarstraße entlanggeht, dann sieht man, wie schön die Straße ist“, sagte Beck.
Mit einem Stadtlift am Sonnenbuckel und einer neuen Haltestelle für den Ringzug könnte die Idee einer Stadtbahn realisiert werden. Zugfahrer könnten dann zu Fuß zum Markt oder zum Tuwass kommen. Die 450 000 Tuwass-Besucher jährlich seien zwar schön, die wenigsten kämen aber ohne Auto. Für die Radfahrer wäre eine Unterführung zwischen Dammstraße und Nendinger Allee denkbar. Zugang zur Donau schaffen Beck betonte einmal mehr, dass mit dem geplanten Umzug von Straßenbau Storz zwischen Nendinger Allee und Ludwigstaler Straße eine neue innerstädtische Entwicklung möglich würde: Wohnen und Arbeiten mit Naturzugang. So soll dann auch eine Verbindung zur Donau und den Strahlenplätzen, die parkähnlich gestaltet werden könnten, geschaffen werden.
Die Auenlandschaft von den Sportplätzen bis zum Karl-StorzKreisel sollen ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bisher habe das zwei Kilometer lange Band laut Hensch keine Erlebnisqualität. Auch für die Tiere und Pflanzen soll eine neue Qualität geschaffen werden. Dazu soll die Verbindung von der Schmelze und der Karl-Storz-Straße hin zur Donau verbessert werden.
Die Teiche am Firmensitz von Karl Storz sollen ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Diese gehören aber einer Privatperson. In der Karl-Storz-Straße könnten die vielen ungenutzten Flächen aktiviert werden.
„Das Gebiet soll durch die Landesgartenschau in den Fokus rücken. Der Blick spricht für sich, man braucht gar nicht viel sagen. Es ist für so ein Unternehmen wie Karl Storz keine Umgebung“, meinte Beck. Auch für die 250 Mitarbeiter von Mutpol in der Nordstadt könnte eine Verbindung zur Donau geschaffen werden.