Nur noch zwei Schritte vorm Final Four
VfB-Volleyballer gewinnen auch das Rückspiel in der Champions League gegen Berlin
FRIEDRICHSHAFEN - Wo ist die Grenze für die Volleyballklasse von 2018 des VfB Friedrichshafen? Trainer Vital Heynen hatte auf diese Frage nach dem 3:0 (25:19, 25:23, 25:22) gegen die Berlin Volleys und den Einzug in die letze K.o-Runde der Champions League vor dem Final Four keine wirkliche Antwort. „Die gibt es sicherlich, aber heute nicht“, sagte er breit grinsend. Und weiter: „Ich bin wirklich gespannt darauf, was passiert, wenn wir gegen eine wirklich absolute Top-Mannschaft spielen. Vielleicht spielt die uns weg. Vielleicht nicht.“
Volleys Berlin, den amtierenden deutschen Meister, die Mannschaft des früheren Häfler Meistercoaches Stelian Moculescu, hat jedenfalls nur der VfB Friedrichshafen nach allen Regeln der Kunst weggespielt. Nach dem Sieg im Hinspiel in Berlin und dem Triumph in der Bundesliga am Sonntag folgte am Donnerstag nun mit dem 34. Saisonsieg der Einzug in die K.-o.-Runde der letzten sechs Mannschaften der Champions League.
Da treffen die Häfler auf den polnischen Meister Zaksa KedzierzynKozle. Kurze Aufregung und Diskussionen darüber, ob es dieses Spiel auch wirklich geben wird, gab es gestern nach dem letzten Punkt: Die Berliner legten nach dem Spiel Protest ein. Beim Stand von 9:9 im dritten Satz wurde dem VfB auf der Punktetafel fälschlicherweise ein Punkt zugesprochen. Da der Protest entgegen der Regeln nicht unmittelbar, sondern erst nach Spielschluss erfolgte, wurde im Spielprotokoll lediglich vermerkt, dass der Schiedsrichter nicht rechtzeitig informiert wurde.
Auf dem Parkett hatten die Berliner keine Chance gehabt. Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen waren die ganze Partie über vorne. Berlin hechelte immer hinterher. Es waren die Mittelblocker Andreas Takvam und Philipp Collin, die mit zwölf und 14 Punkten zu den besten Scorer gehörten und immer wieder wichtige Punkte machten. Der beste Häfler war vor 3240 Zuschauern wieder der Grieche Athanasios Protopsaltis mit 15 Punkten. Protopsaltis tanzte nach dem Schlusspfiff mit David Sossenheimer Sirtaki, sehr zur Freude der Zuschauer.
„Heute kam richtig ChampionsLeague-Feeling auf. In Berlin war das nicht so“, sagte Libero Markus Steuerwald. Trainer Vital Heynen hatte neben Steuerwald Simon Tischer, Bartlomiej Boladz, David Sossenheimer, Athanasios Protopsaltis, Andreas Takvam und den wiedergenesenen Philipp Collin aufs Parkett. Der erste Satz war ein perfekter vonseiten des VfB Friedrichshafen. Im Aufschlag und im Angriff kein Fehler, ein VfB-Libero Steuerwald, der unmögliche Bälle holte. Mit 25:19 beendete Mittelblocker Andreas Takvam den Durchgang. Zuspieler Simon Tischer verteilte die Bälle gekonnt. Bei Berlin wussten nur Außenangreifer Robert Kromm und Diagonalangreifer Paul Carroll zu überzeugen. „Dieser Durchgang war unbeschreiblich“, so Heynen.
Der zweite und dritte Durchgang waren dann deutlich ausgeglichener. Diagonalangreifer Boladz verwandelte den zweiten Satzball, und dann gab es in der ZF-Arena kein Halten mehr, als Vital Heynen den Fans zurief: „Unser Traum ist das Final Four!“