Zur Person Rückkehrer
Für Markus Kerber ist es eine Rückkehr: Der gebürtige Ulmer wird künftig wieder im Bundesinnenministerium tätig sein. Der 54-Jährige wird im Ministerium von Horst Seehofer (CSU) Staatssekretär für den neuen Themenbereich Heimat. Kerber war bereits von 2006 bis 2009 Abteilungsleiter für Grundsatzfragen im Innenministerium. 2006 rief der damalige Ressortchef Wolfgang Schäuble (CDU) die Islamkonferenz als Dialogforum zwischen Staat und Muslimen ins Leben, die Kerber konzipierte und leitete.
Zum Themenbereich Heimat soll künftig auch das Verhältnis zwischen Staat und Religionen gehören. Damit fällt auch die Deutsche Islamkonferenz, die Seehofer nach eigenen Worten weiterführen und gegebenenfalls auch ausbauen will, wieder in Kerbers Zuständigkeit. Die Deutsche Islamkonferenz hat Konzepte entwickelt, wie der Islam in Deutschland institutionell verankert werden kann. Wegen der komplizierten Mitgliederstruktur der derzeit bestehenden Verbände gibt es keine Staatsverträge wie mit den Kirchen.
Nach der Bundestagswahl 2009 war Kerber zusammen mit Schäuble ins Finanzministerium gegangen. Dort wurde Kerber Abteilungsleiter für finanzpolitische und volkswirtschaftliche Grundsatzfragen. Von 2011 bis März 2017 war er Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Obwohl sein Vertrag bis 2021 verlängert worden war, entschloss sich Kerber, seine Tätigkeit beim BDI nicht um fünf fortzusetzen, nachdem er 2015 das Ergebnis einer Untersuchung – es war ein gutartiger Tumor – erfahren hatte.
Der heute 54-Jährige hat von 1983 bis 1988 Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim und der University of California in Los Angeles studiert. Kerber ist verheiratet und hat vier Kinder. (epd/sz)