Der Vizepräsident wird Bundestrainer
Peter Schlickenrieder übernimmt leitende Position bei den Skilangläufern – Auch Axel Teichmann eingebunden
PLANEGG (SID/dpa) - Mit den alten Helden zu neuen Erfolgen: Peter Schlickenrieder soll die kriselnden deutschen Skilangläufer als Bundestrainer wieder in die Erfolgsspur zurückführen. Das gab der Deutsche Skiverband (DSV) jetzt bekannt. Mittelfristiges Ziel sind Erfolge bei der Heim-WM 2021 in Oberstdorf und den Olympischen Spielen 2022 in Peking. Bei den Winterspielen diesen Februar in Pyeongchang hatte es keine deutsche Langlaufmedaille gegeben.
Der Olympiazweite von 2002, der für seinen neuen Posten seine Rolle als TV-Experte bei der ARD aufgibt, bekommt bei seiner Aufgabe namhafte Unterstützung. Der zweimalige Weltmeister Axel Teichmann und René Sommerfeldt, zusammen mit Tobias Angerer und Jens Filbrich Mitglied der „Goldenen Generation“Anfang der 2000er-Jahre, sollen in neuer Rolle ebenfalls mithelfen. „Mir ist vollkommen klar, dass wir einen nicht ganz einfachen gemeinsamen Weg vor uns haben“, sagte Schlickenrieder. „Bis zu den nächsten sportlichen Höhepunkten bleibt nicht mehr viel Zeit, und wir sollten auch keine Wunderdinge erwarten.“Er freue sich jedoch über die Herausforderung, „weil ich mir sicher bin, dass wir gemeinsam im Team viel erreichen können“.
Das ist auch notwendig, denn zuletzt verloren die Deutschen immer mehr den Anschluss an die Weltspitze. Die letzte Olympiamedaille gab es 2014 in Sotschi: Staffelbronze bei den Frauen. Bei Weltmeisterschaften schafften es deutsche Sportler zuletzt 2011 auf das Treppchen – durch die damals drittplatzierte Männerstaffel. Orgeldinger: „Absoluter Glücksfall“Für die neue Aufgabe gibt Peter Schlickenrieder seine TV-Rolle ebenso ab wie seine Position als DSV-Vizepräsident Leistungssport. Nach Angaben des DSV soll der 48-Jährige vornehmlich eine übergeordnete und koordinierende Führungsrolle mit Fokus auf die Weltcup-Teams ausüben und zusammen mit dem Sportlichen Leiter Andreas Schlütter das Langlauf-Führungsduo bilden. „Peter Schlickenrieder ist seit vielen Jahren ein authentischer Botschafter und Visionär für den Langlaufsport und den DSV“, sagte DSV-Nordisch-Sportdirektorin Karin Orgeldinger. „Deshalb ist es für uns ein absoluter Glücksfall, dass er sich nun vollumfänglich und in hauptamtlicher Funktion in diesem Bereich engagiert.“Damit kehrt der DSV zu einer früher bewährten Struktur zurück: In der von Olympiasiegen, Weltmeistertiteln und GesamtweltcupSiegen geprägten Zeit zwischen 2002 und 2012 hatte Jochen Behle dieses Amt ausgeübt.
Auch weitere Positionen im Trainerstab besetzte der DSV am Dienstag neu. Während Janko Neuber weiter als Disziplintrainer Herren arbeitet, ist für die Frauen zukünftig Erik Schneider zuständig. Der Oberhofer, der zuletzt erfolgreich die Juniorinnen betreute und sie zu WM-Gold in der Staffel führte, löst den Norweger Torstein Drivenes ab, der seit 2015 die Geschicke der Frauen geleitet hatte und jetzt aus familiären Gründen sein Engagement beim DSV beendet.
Sommerfeldt, GesamtweltcupSieger 2003/2004, wird zukünftig gemeinsam mit Markus Hofmann als Disziplintrainer für das sogenannte „Perspektiv- und EntwicklungsTeam“zuständig sein. Teichmann, zweimal mit Olympiasilber 2010 dekoriert, wird übergeordneter Technikund Athletiktrainer. Er soll, so der DSV, in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig „über alle Lehrgangsgruppen hinweg eine einheitliche, qualitativ hochwertige und perspektivisch ausgerichtete Ausbildung für diese Bereiche gewährleisten“.