Schwäbischer Albverein
Mit Revierförster Klaus Butschle im Wald
(pm) - Bei herrlichem Frühlingswetter trafen sich am Sonntagmorgen über 30 Naturinteressierte zur alljährlichen Waldbegehung des Schwäbischen Albvereins Trossingen mit dem Revierförster Klaus Butschle am Gaugerseeparkplatz. Über die Nistkästen am Gaugersee, die der Albverein pflegt, erfuhren die Teilnehmer, dass diese häufig von Haselmäusen bewohnt werden. Bei der Nistkastenkontrolle können dabei die Kinder auf der Leiter die Haselmäuse aus nächster Nähe bestaunen. Dieses Jahr hat der Albverein weitere 40 Nistkästen am Talbach unterhalb der Deibhalde aufgehängt. Diese erfolgten in Abstimmung mit den Stadtwerken Trossingen Bereich Abwasser und dienen dort mit als ökologischer Ausgleich für den Bau des neuen Regenüberlaufbeckens.
Im Lauberhardt sahen viele zum ersten Mal die Buchdrucker, eine Borkenkäferart, die in einer dort aufgestellten Käferfalle ihre Freiheit verloren. Durch die trockenen Sommer der vergangenen Jahre hat sich die Borkenkäferpopulation deutlich erhöht. Für die Förster hat deshalb die Suche von Käferbefall höchste Priorität., meinte Butschle. Bei einer 2012 abgebrannten 3000 „Quadratmeter großen Waldfläche erfuhren die Teilnehmer, dass Waldbrände auch in Trossingen immer wieder vorkommen. Einen Flötenbaum am Wegesrand erkannten viele Teilnehmer sofort. Dabei handelt es sich um eine Kiefer, in der sich im unteren Stammbereich Ameisen häuslich eingerichtet haben. Der Specht hat nun in einer Reihe von unten nach oben Löcher zur Nahrungssuche eingezimmert, so dass der Baum einer großen Flöte ähnelt. Nicht nur auf die Wirtschaftsbäume, sondern auch auf außergewöhnliche Baumformen hat Klaus Butschle seinen Blick. Bäume mit Sonderstrukturen sind ein belebendes Element für das Landschaftsbild und bereichern das Ökosystem.
Nach über zwei Stunden kehrte die Gruppe mit vielen neuen Erkenntnissen zum Gaugersee zurück.