Erfolgreiche Rückkehr: TVA siegt wieder in Meßstetten
Handball: Aixheim gewinnt vier Jahre später an gleicher Stelle erneut Bezirkspokal – Nervenstark bei Siebenmetern
AIXHEIM - Mit dem Erreichen des Finales hatte der TV Aixheim schon gerechnet. Dass es für den HandballBezirksligisten gegen Landesligist HSG Baar sogar zum Sieg im Bezirkspokal reichte, verblüffte die TVAAkteure dann doch. Nach einem Vier-Tore-Rückstand zur Pause setzte sich der Außenseiter im Siebenmeterwerfen 5:4 (15:15, 5:9) durch.
Der Schlüssel zum Erfolg stand zwischen den Aixheimer Pfosten. Im zweiten Durchgang kam Dominik Mey für Stammtorhüter Frank Plaumann auf die Platte. Die Nummer eins des TVA habe nicht schlecht gehalten. „Aber er ist auch nicht so häufig an die Bälle herangekommen“, sagte Mitspieler Andreas Faitsch. Mit Mey, der nach seinem Studium in Karlsruhe den TVA während der Hinrunde verstärkte, habe es der Außenseiter mit einem anderen Typ Torhüter versuchen wollen. „Frank ist souverän im Tor. Er steht eher und macht viel mit dem Auge“, erklärte Faitsch, während Mey auch einmal „mit unorthodoxen Bewegungen“den gegnerischen Schützen irritiere.
Das zeigte Wirkung. „Er hat ein, zwei Bälle weggenommen“, lobte der Kreisläufer seinen Torhüter, der im zweiten Durchgang zum Rückhalt wurde. Nach einer ersten Hälfte, in der sich Aixheim schwer tat und kein Mittel gegen die gute, aggressive HSG-Abwehr fand, war der Außenseiter ab der 35. Minute besser im Spiel. Von 8:12 (25.) holte der TVA Tor um Tor auf und hatte beim 14:14 das Siebenmeterwerfen bereits vor Augen.
Der ohnehin spannenden Entscheidung von der Linie wurde aber noch ein dramatischer Schlussakt in regulärer Spielzeit vorgeschaltet. Christoph Hermann (39.) hatte die HSG Baar 77 Sekunden vor dem Ablauf der 40 Minuten in Führung gebracht. Zehn Sekunden vor dem Abpfiff entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter, den Faitsch zum Ausgleich nutzte. Nervös sei er nicht gewesen. „Dass wir nach diesem Spielverlauf so zurückgekommen sind ins Spiel, war für uns schon ein Erfolg“, sagte Aixheims Kreisläufer, der auch den letzten Siebenmeter im Shoot-out werfen sollte.
Als er das zweite Mal in kürzester Zeit an die Linie ging, habe er schon die Flatter bekommen. „Siebenmeterwerfen um den Sieg im Bezirkspokal – das steht ja nicht jeden Tag für uns auf der Tagesordnung“, meinte Faitsch, der wie beim 15:15-Ausgleich in die rechte untere Ecke zielte. Seine Lieblings-Ecke? „Nein“, entgegnet er. Normalerweise würde er lieber nach links werfen. Weil sich der TVA und die HSG in den vergangenen Jahren so oft gegenübergestanden hätten, „und jeder jeden kennt“, habe er sich bewusst anders entschieden. „In dem Spiel weiß doch jeder, dass man anders werfen muss“, meinte Faitsch, der wie seine vier Mitspieler in der Entscheidung von der Siebenmeter-Linie die Nerven behielt. Einzig Albert Tafelmaier, sonst sicherer SiebenmeterSchütze der HSG Baar, patzte.
Aixheims Handballer hatten jedenfalls bei aller Freude nicht mit dem Sieg gerechnet. „Wir hatten uns das Finale als Ziel vorgenommen. Schließlich hatten wir gegen Ostdorf/Geislingen zweimal deutlich in der Bezirksliga gewonnen. Aber das Halbfinale gegen die HSG RietheimWeilheim war schon ein sehr souveräner Auftritt der HSG Baar“, verdeutlichte Faitsch die eindeutige Außenseiterrolle seines Teams. Deshalb habe sich auch niemand einen freien Tag für die Party-Nachwehen genommen. Möglicherweise hätte der TVA den Pokalsieg schon einplanen sollen. Vor vier Jahren hatte Aixheim in eben dieser Halle in Meßstetten durch ein 30:27 gegen Hossingen-Meßstetten triumphiert. „Vielleicht lag es einfach an der Halle“, meinte Faitsch.