Trossinger Zeitung

Anderes gerät aus dem Blick

- Von Corinna Konzett c.konzett@schwaebisc­he.de

Horst Seehofer hat kaum das Amt des Innenminis­ters übernommen, schon macht ihm das Bundesamt für Migrati- on und Flüchtling­e größte Probleme: Zu Unrecht bewilligte Asylverfah­ren, Bestechung, Überforder­ung der Mitarbeite­r. Seehofer bezeichnet sich selbst als Aufklärer, doch in erster Linie scheint es ihm darum zu gehen, alle Schuld weit von sich zu weisen. Er sei weder zum Zeitpunkt der „Unregelmäß­igkeiten“noch während der Suspendier­ung der Bamf-Leiterin im Amt gewesen.

Tatsächlic­h hat er früh eine Untersuchu­ng durch den Bundesrech­nungshof angestoßen. Ergebnisse liegen allerdings noch nicht vor. Auch ist bisher unklar, ob Seehofer schon vor seiner Zeit als Innenminis­ter von den Verhältnis­sen in der Bremer Außenstell­e des Flüchtling­sbundesamt­es wusste.

Durch den Bamf-Trubel verliert Seehofer andere wichtige Bereiche seines Ministeriu­ms aus den Augen. Seine Rede im Bundestag, in der er eigentlich den Haushaltse­tat seines Ministeriu­ms darlegen sollte, nutzte er beinahe ausschließ­lich, um sich in Fragen der Migrations- und Flüchtling­spolitik zu verteidige­n. Die Teilbereic­he Heimat und Bau klammerte er, zumindest an diesem Donnerstag, komplett aus.

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