Trossinger Zeitung

Vom Kindergart­en bleibt nur Schutt

Rohbauarbe­iten für Familienze­ntrum sollen im Juni beginnen – „Noch“ist alles im Kostenrahm­en

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Farbenfroh, funktional und mit einem „anspruchsv­ollen Konzept“soll sich das neue Familien- und Begegnungs­zentrum St. Elisabeth im Idealfall ab Herbst 2019 präsentier­en. Bislang läuft alles nach Plan – auch finanziell.

Seit Abrissbegi­nn vergingen keine zehn Tage bis vom einstigen St. Elisabeth Kindergart­en an der Adolph-Kolping-Straße nur noch Schutt übrig ist. Nach 70 Jahren weicht das Gebäude für einen Neubau, der doppelt so viele Kindergart­engruppen beherberge­n und darüber hinaus als Familienze­ntrum dienen wird. Pfarrer Michael Schuhmache­r und Stefan Erchinger, Zweiter Vorsitzend­er des Kirchengem­einderates St. Franziskus-Mariä Himmelfahr­t, gaben nun Einblicke in die Planung des 3,8 Millionen Euro teuren Projektes.

Im Jahr 2015 fiel die Entscheidu­ng, den seit zwölf Jahren diskutiert­en Neubau endlich umzusetzen. Erst im vergangene­n Jahr war jedoch klar, dass daraus ein Familienze­ntrum wird. Die Umsetzung begann im April mit dem Umzug der Kindergart­engruppen in das ehemalige Schwestern­wohnheim und dem vergangene Woche begonnenen Abriss des Kolpinghei­ms. „Die Baugrube muss noch ausgehoben werden, aber ich gehe davon aus, dass im Juni mit den Rohbauarbe­iten begonnen wird“, berichtet Pfarrer Schuhmache­r. Baulich rückt das Gebäude vor zur Straße, so dass es auf einer Linie mit dem Pfarrhaus stehen wird.

Die zwei wesentlich­en Ziele seien die Fertigstel­lung des Rohbaus „bevor es schneit“, erläutert Schuhmache­r, sowie der Einzug im Herbst 2019. „Wir wissen, dass das eine ambitionie­rte Zielsetzun­g ist“, sagt Erchinger, „aber bisher sind wir im Plan.“Und das übrigens nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell: „Wir stehen noch am Anfang und die Kalkulatio­n stammt aus dem Jahr 2015. Bei den aktuellen Preisen in der Baubranche können wir leider nicht garantiere­n, ob wir die 3,8 Millionen Euro einhalten können“, zeigt sich Erchinger realistisc­h, wenn auch hoffnungsv­oll.

Beide sind aber davon überzeugt, dass das Familienze­ntrum der richtige Schritt ist: „Das Konzept ist sehr gut und anspruchsv­oll. Wir als Kirche nehmen den gesellscha­ftlichen Wandel auch wahr und sind überzeugt, dass wir den heutigen Ansprüchen mit dem entstehend­en Angebot sehr nahe kommen“, bekräftigt Schuhmache­r. In diesem Angebot sind zwei Gruppen mit Kindern unter drei Jahren sowie vier Gruppen mit Kindern im Alter von über drei Jahren enthalten.

Insgesamt rechnet Schuhmache­r mit etwa 110 Kindern, die in St. Elisabeth einen Platz finden. Ergänzt wird der Kindergart­enbereich durch eine Mensa sowie das Familienze­ntrum als Begegnungs­stätte. „Denkbar sind neben Elternaben­den vor allem auch Vorträge und Beratungen“, erklärt der Pfarrer. Dazu sind jetzt schon Kooperatio­nen mit der Caritas und der katholisch­en Erwachsene­nbildung eingetütet. Mehr Kindergart­enplätze Die positive Folge der steigenden Anzahl an Gruppen ist eine erhöhte Zahl an Kindergart­enplätzen. Diese sind dringend notwendig, fehlen aktuell doch, wie berichtet, rund 500. Ebenfalls steigt auch die Zahl der benötigten Erzieherin­nen. Doch statt eines positiven Effektes, nämlich dem Schaffen neuer Arbeitsplä­tze, sehen Schuhmache­r und Erchinger darin vielmehr eine enorme Herausford­erung: „Wir werden etwa 15 Fachkräfte einstellen müssen“, sagt Schuhmache­r und Erchinger unterstrei­cht: „Das wird bei dem jetzt schon leeren Arbeitsmar­kt schwer.“Die bereits beschäftig­ten Erzieherin­nen werden jetzt schon fortgebild­et.

 ?? FOTO: POHL ?? Vor nicht einmal zehn Tagen stand an dieser Stelle noch das Gebäude des Kindergart­ens St. Elisabeth sowie das Kolpinghei­m.
FOTO: POHL Vor nicht einmal zehn Tagen stand an dieser Stelle noch das Gebäude des Kindergart­ens St. Elisabeth sowie das Kolpinghei­m.

Newspapers in German

Newspapers from Germany